Binnendifferenzierung

Aus digiteach
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Binnendifferenzierung oder auch innere Differenzierung bezeichnet die individuelle Förderung von Lernenden innerhalb einer Lerngruppe. Im Gegensatz dazu beschreibt die Außendifferenzierung eine Aufteilung in nach einem bestimmten Merkmal homogene Lerngruppen z.B.: Alter, Geschlecht oder Interesse. Bei der Binnendifferenzierung wird die Heterogenität der Lerngruppe angenommen und als Chance für einen größtmöglichen Lernerfolg gesehen. Binnendifferenzierung dient als Grundlage der Unterrichtsgestaltung.

Drei Ebenen der Differenzierung

Inhaltliche Differenzierung Für die Umsetzung der inhaltlichen Differenzierung werden Methoden benötigt, die es ermöglichen, dass zur gleichen Zeit Lernende an unterschiedlichen Lerngegenständen arbeiten können. Diese Unterschiede können dabei vielfältig sein, z.B.: Höhe des Anforderungsniveaus, unterschiedliche Arten von Zielen oder die Lerngegenstände entsprechen unterschiedlichen Interessen.

Organisatorische Differenzierung Hierfür braucht es Methoden, die es ermöglichen, dass Lernende zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Sozialformen und unterschiedlichen Lerntempi arbeiten.

Differenzierung der Unterstützung Diese Ebene der Differenzierung beschäftigt sich mit einer graduellen Abstufung von Hilfsangeboten. Die Lehrkraft nimmt dabei eine Beobachterrolle ein. Verläuft die Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand nur schleppend bis gar nicht oder in eine falsche Richtung, kann die Lehrkraft eine individuell passende Unterstützung anbieten. [1]

weitere Bedingungen: relevante Dimensionen, breite Angebotsbasis, hohe Selbststeuerung Lehrkraft ist dynamischer Teil des Lernangebots oder Coach der Schülerin/des Schülers


Unterrichtsarrangements zur Binnendifferenzierung

Für einen binnendifferenzierten Unterricht verlangt es Aufgaben und Methoden, die

  • Lernanregungen sehr variantenreich anbieten und so unterschiedliche Lerntypen optimal ansprechen;
  • Möglichkeiten bieten, mit- und voneinander zu lernen, indem der problembezogene Austausch ermöglicht und unterstützt wird;
  • Lernenden Möglichkeiten bieten, Problemstellungen auf den Grund zu gehen, die persönlich sinnvoll sind;
  • Problemstellungen anbieten, die auf das Vorwissen der Lernenden abgestimmt sind bzw. sicherstellen, dass zu Beginn einer Lerneinheit das benötigte Vorwissen aktualisiert werden kann;
  • sicherstellen, dass die Lernenden Erfolg erleben
  • den Schülerinnen und Schülern Problemstellungen auf unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen anbieten und damit sicherstellen, dass die Schülerinnen und Schüler in der Zone der proximalen Entwicklung angesprochen werden;
  • flexible Zeitstrukturen gewährleisten, damit Lernprozesse adäquat vollzogen werden können;
  • Unterstützungssysteme auf unterschiedlichen Ebenen zur Verfügung stellen
  • auch Talente, Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dem außerschulischen bereich nutzen.

Weiterführende Hinweise

Einzelnachweise

  1. Joller-Graf, K.:Binnendifferenziert unterrichten. In: (Buholzer, A. und Kummer, A. Hrsg.): Alle gleich - alle unterschiedlich! Zum Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht. Seelze, Kallmeyer, 2010, S.123-137