Integrale Ergebnissicherung

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Steckbrief
Name Integrale Ergebnissicherung
Dimension technologisch
Notwendigkeit für das Szenario fakultativ
Messbarkeit absolut

Die Integrale Ergebnissicherung beschreibt eine digitale Funktion des digitalen Mediums, die in der Lage ist, analog der klassischen Ergebnissicherung, die Differenz zwischen den Lehrzielen und den Handlungszielen der Lernenden konstruktiv aufzuarbeiten und nachhaltig verfügbar zu machen. [1] Handlungsziele der Lernenden sind allgemein deren Absichten und Gründe für eine Unterrichtsbeteiligung oder -verweigerung. Die Lehrziele beschreiben die zu erwerbenden Sach-, Sozial- und Handlungskompetenzen der Lernenden.[2]

Dabei kann der behandelte Lerngegenstand protokolliert und dokumentiert werden, um die Verbindlichkeit der Unterrichtsarbeit zu sichern. Dazu zählt beispielsweise das Teilen von digitalen Tafelbildern oder eine Exportfunktion digitaler Arbeiten (vgl. das Kriterium Fortsetzbarkeit). Die Inhalte können geübt und vertieft werden, um die Festigung von Kenntnissen, Fähig- und Fertigkeiten zu garantieren. Außerdem können Bewertungen und Fehlerkorrekturen implementiert sein, um den Schülerinnen und Schülern, ggf. auch kollaborativ, eine rückführende Reflexion des Lernstandes zu ermöglichen.

Die Integrale Ergebnissicherung kann dabei unabhängig, jedoch zeitgleich, von analogen Varianten wirken. Digitale Varianten können somit auch ergänzend eingesetzt werden, damit bspw. die Funktionen der Protokollierung und Dokumentation übernommen wird, um dadurch die Präsenzphase intensiver für einen kommunikativen Austausch nutzen zu können. Darüberhinaus sollten digtitale Komponenten flexibel und selbstgesteuert nutzbar sein und eine lehrerseitige Steuerung nur minimal verlangen.

Ansätze und Beispiele können den Hinweisen entnommen werden.

Kriterium

Das digitale Medium verfügt über die Funktionen einer Ergebnissicherung der Lernprozesse.

Beschreibung

Zu prüfende Merkmale

LernSax bietet neben Dateiabgaben auch Möglichkeiten für Notizen, Foren und Chats[3]
Dateiabgabe in LernSax
Speicherortauswahl für Dateiablagen in LernSax
  1. Die Ergebnissicherung durch das digitale Medium umfasst folgende Punkte:
    • Protokollierung/Dokumentation: Der behandelte Unterrichtsgegenstand wird zusammengefasst, wiederholt und vertieft festgehalten, um die Verbindlichkeit der Unterrichtsarbeit zu sichern. [1]
    • Übung/Vertiefung: Der behandelte Unterrichtsgegenstand wird erneut wiederholt und dient der Festigung von Kenntnissen, Fähig- und Fertigkeiten.[1]
    • Bewertung/Fehlerkorrektur: siehe Kriterium Rückmeldung
  2. Eine rückschauende Kommunikation und Diagnose über den Lernprozess und die -resultate ist möglich.[4]
    • Das Medium zeigt auf, was bei der Unterrichtsarbeit herausgekommen ist, inwiefern die Lernziele erreicht wurden und wie die individuelle Weiterarbeit erfolgen kann.[5]
    • siehe Kriterium Fachliche Zielsetzung, Rückmeldung

Graduierung

Beschreibung
Stufe 0 Eine Ergebnissicherung wird durch das Medium nicht ermöglicht.
Stufe 1 Eine integrierte Funktion der Ergebnissicherung wird bereitgestellt.
Stufe 2 Verschiedenste Funktionen einer Ergebnissicherung stehen integral zur Verfügung.

Weiterführende Hinweise

Möglichkeiten zur Anreicherung mit Komponenten einer digitalen Ergebnissicherung in einem moodle-Kurs

Im Folgenden werden einige Ansätze für eine digitale Ergebnissicherung genannt:

  • Digitale Erfassung und Abspeicherung der Aufzeichnungen mit geeigneten Tools und Plattformen (BSCW, LernSax, Lernplattformen) für eine nachhaltige Protokollierung und Dokumentation der Unterrichtsergebnisse
  • Verwendung von Blogs, Wikis und digitalen Lerntagebüchern als Unterrichtsbegleitung, zum Ergänzen und Auswerten der Unterrichtsergebnisse
  • Veröffentlichung des digitalen Tafelbilds für eine außerschulische Wiederholung der Aufzeichnungen und Unterstützung langsamer Lernenden
  • Nutzung einer cloudbasierten Speichermöglichkeit von Unterrichtsergebnissen für eine klasseninterne Verteilung und Sammlung
  • Nutzung von selbstgesteuerten E-Learning-Phasen und lehrergesteuerten Ergebnissicherungsphasen für ein besseres Zeitmanagement bei der Ergebnissicherung (z. B. durch Blended-Learning-Ansätze)
  • Kollaborative kreative Erstellung der Ergebnissicherung (z.B. zusammenfassen der Unterrichtsergebnisse durch MindMaps, Flussdiagramme oder Begriffsnetze) mit entsprechenden digitalen Werkzeugen
  • Nutzung von Tools (z. B. gegenseitige Beurteilungen, Quiz, Umfragen, Selbsttests, Lerntagebüchern, Portfolioaufgaben) auf Lernplattformen für eine selbstgesteuerte zeit- und ortsflexible Ergebnissicherung
  • regelmäßige wöchentliche Unterrichtszusammenfassungen durch einen Podcasts
  • Angebot einer außerschulischen Diskussionsmöglichkeit (z. B. Forum, Blog, Chat)

Praxisbeispiel

Im Informatikunterricht wird das Thema der Informationssicherheit bzgl. der Verfahren zur Gewährleistung der Vertraulichkeit behandelt. Im Zuge der Ergebnissicherung benutzt die Klasse ein auf den Schulserver aufgesetztes Wiki zur Sammlung von Unterrichtsergebnissen aus der gesamten Sekundarstufe II. Zwei Lernende werden aufgefordert, die Begriffe und Zusammenhänge des aktuellen Unterrichts als Artikel zuhause zu ergänzen. Des Weiteren stellt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern das digitale Tafelbild als PDF-Dokument für ihre Aufzeichnungen online zur Verfügung. Die eigentliche Unterrichtszeit für die Ergebnissicherung nutzt die Lehrkraft für ein gelenktes Klassengespräch oder ein abstimmungsbasiertes Quiz über die einzelnen Facetten des behandeltet Unterrichtsgegenstandes.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Meyer, H.: Unterrichtsmethoden. II: Praxisband. Cornelsen, Berlin, 2011, S. 161-165, ISBN 9783589208517.
  2. Meyer, H.: Unterrichtsmethoden. I: Theorieband. Cornelsen, Frankfurt am Main, 2017. ISBN 3589208503.
  3. LernSax - Apps für Smartphones und Tablets, https://www.lernsax.de/wws/9.php#/wws/apps.php?sid=85169717999796401559350485049100S222a5169, Stand: 30.06.2020.
  4. Urff, C.: Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. Theoretische Analysen, empirische Fallstudien und praktische Umsetzung anhand der Entwicklung virtueller Arbeitsmittel. Zugl.: Ludwigsburg, Pädagogische Hochschule, Diss., 2013. Mensch und Buch Verl., Berlin, 2014, S. 305, ISBN 3863874234.
  5. Jank, W.; Meyer, H.: Didaktische Modelle. Cornelsen, Berlin, 2014, S. 91, ISBN 978-3-589-21566-9.