Umsetzung mit fachdidaktischen Prinzipien

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Bei der Verwendung von digitalen Medien ist stets Vorsicht vor der Reduzierung auf den technischen Aspekt geboten. Der Umgang verlangt daher explizit eine Rückkopplung mit den (fach-)didaktischen Unterrichtsprinzipien. Die Prinzipien beziehen sich speziell auf die fachdidaktischen Überlegungen, die bei der Einbeziehung in den Fachunterricht getroffen werden müssen. Dabei sollte auf die Präsentation der Inhalte und der Vermittlung von Kompetenzen im Medium selbst geachtet werden.

Da eine Erfüllung der Prinzipien nicht durch singuläre Merkmale geprüft werden kann und abhängig ist vom Zusammenspiel mehrerer Kriterien, wird dieser Aspekt, ursprünglich als Kriterium verfasst, hier lediglich außerhalb des Katalogs genannt. Die jeweils angegebenen Kriterien sind unvollständig und dienen nur als Beispiele für Einflussfaktoren.

Fachspezifische Kriterien

Mathematik

Die folgenden didaktischen Prinzipien der Mathematik werden umgesetzt:[1]

  • Das Prinzip der Selbsttätigkeit setzt einen Akzent, denn es fordert, die Schülerinnen und Schüler im Unterricht möglichst viel selbst tun zu lassen. Das schließt ein Handeln der Lehrkraft nicht aus. (Vgl. Kriterien Förderliche Lernumgebung
  • Für die Wahl des Zugangs zu einem mathematischen Thema gibt einem das Prinzip der Problemorientierung eine Hilfe. (Vgl. Kriterien Lernprogression, Aufgabengestaltung)
  • Bei der Festlegung der Reihenfolge für die Behandlung der Inhalte kann einen das Prinzip vom Leichteren zum Schwereren (Comenius) bzw. vom Allgemeinem zum Besonderen (Comenius) leiten. (Vgl. Kriterien Lernprogression)
  • Das Prinzip der Anschauung bestimmt die Entscheidung über die Art der Dar- stellung eines Sachverhaltes. (Vgl. Kriterien Darstellungswechsel, Mehrperspektivität)
  • Genetisches Prinzip [1] - Das Medium bietet den Lernenden die Chance gleichsam die Mathematik von Anfang an wiederentdecken zu lassen. Es muss ein Neuentstehen und Neudurchdenken im Sinne eines frischen und unmittelbaren Wiedererlebens der Mathematik selbst ermöglichen. (Vgl. Kriterien Schrankenkriterium)
  • Operatives Prinzip - Als operative Übungen werden Aufgaben bezeichnet, die geeignet sind, vielfältige Zusammenhänge und Beziehungen herauszuarbeiten und für die weiteren Aktivitäten zu nutzen. Operative Übungen fordern und fördern bewegliches Umgehen mit Zahlen und Rechenoperationen. [2] (Vgl. Kriterien Aufgabengestaltung)
  • Das Medium baut seine Inhalte gemäß des Spiralprinzips auf. [3] (Vgl. Kriterien Aufgabengestaltung)
  • Das Medium unterstützt die Herausbildung von heuristische Strategien [4] [5] (Vgl. Kriterien Förderliche Lernumgebung, Aufgabengestaltung, Nachgehende Differenzierung)

Informatik

Die folgenden didaktischen Prinzipien der Informatik werden umgesetzt:[6]

Weiterführende Hinweise

  • Typischerweise regt die Problemorientierung neue soziale Prozesse zur Kommunikation und Kooperation an.[6]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Vollrath, H.-J.; Roth, J.: Grundlagen des Mathematikunterrichts in der Sekundarstufe. Spektrum AkademischerVerlag, Heidelberg, 2012, S. 116ff, ISBN 9783827428547.
  2. Urff, C.: Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. Theoretische Analysen,empirische Fallstudien und praktische Umsetzung anhand der Entwicklung virtueller Arbeitsmittel. Zugl.:Ludwigsburg, Pädagogische Hochschule, Diss., 2013. Mensch und Buch Verl., Berlin, 2014, S. 310f, ISBN 3863874234.
  3. Vollrath, H.-J.; Roth, J.: Grundlagen des Mathematikunterrichts in der Sekundarstufe. Spektrum AkademischerVerlag, Heidelberg, 2012, S. 182, ISBN 9783827428547.
  4. Heckmann, Kirsten; Padberg, Friedhelm (2012): Unterrichtsentwürfe Mathematik Sekundarstufe I. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag (SpringerLink Bücher, 50). Online verfügbar unter http://gbv.eblib.com/patron/FullRecord.aspx?p=969168, S. 24.
  5. Krauthausen, G.: Digitale Medien im Mathematikunterricht der Grundschule. Spektrum Akademischer Verlag,Berlin, 2012, S. 47f, ISBN 9783827422767.
  6. 6,0 6,1 Schubert, S.; Schwill, A.: Didaktik der Informatik. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2011, S. 31ff, ISBN 978-3-8274-2652-9.