Tradition

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                                                   Tradition 

Katholizismus In der römisch-katholischen Kirche wird unter Tradition die neben der Bibel stehende, aber genauso verbindliche Glaubenslehre seit den Aposteln und Kirchenvätern verstanden. Als Traditionsprinzip dient diese Glaubenslehre in der römisch-katholischen Exegese zur Auslegung der christlichen Heiligen Schrift; nach römisch-katholischer Auffassung kann die wahre Aussage christlich-biblischer Texte nur durch die Auslegungstradition der Kirche verstanden werden. Das Traditionsprinzip ergänzt demnach das Schriftprinzip. Seit der Reformationszeit ist der Bezug auf Tradition zu einem besonderen Merkmal vor allem des konservativen Katholizismus geworden. So widmete sich das Tridentinum, das als Beginn der Gegenreformation gilt, in seiner ersten Sitzungsperiode von 1545 bis 1547 dem Verhältnis von Bibel und Tradition. Im "Dekret über die Annahme der heiligen Bücher und der Überlieferungen" wird der Anspruch der Tradition in Abgrenzung zur protestantischen Auffassung dokumentiert. Allerdings wird zu diesem Zeitpunkt der Traditionsbegriff selbst noch nicht ausdrücklich reflektiert. Das geschieht erst mit dem Französischen Traditionalismus, der eine konservative, katholische Reaktion auf die Französische Revolution darstellt, getragen von katholischen Adligen und Gelehrten wie Louis de Bonald und Joseph de Maistre. Der ausdrückliche Bezug auf Tradition und die Vorrangstellung der Tradition gegenüber der Vernunft bringt der Bewegung die Bezeichnung "Traditionalismus" ein, die seither für viele reform- und aufklärungskritische, anti-moderne Auffassungen steht. Im 20. Jahrhundert steht für solche traditionalistischen Auffassungen des Katholizismus insbesondere die Priesterbruderschaft St. Pius X.













Christliche Orthodoxie Der Begriff der Orthodoxie verweist bereits auf die beiden wesentlichen Aspekte des orthodoxen Traditionsverständnisses: Orthodoxie heißt zugleich „richtiger Glaube“ und „richtiger Lobpreis“. Die „Rechtgläubigkeit“ bezieht sich vor allem auf die biblische Überlieferung. Für den orthodoxen Glauben ist wichtig, sich dem Ursprünglichen zuzuwenden und diesem Ursprünglichen treu zu bleiben. Der biblische Text gilt als Garant, Herzstück und Kern der Tradition. An diesem Punkt unterscheidet sich die Orthodoxie wesentlich vom römischen Katholizismus, der die kirchliche Lehrtradition eher gleichberechtigt neben die Bibel stellt. In den Anfängen der Reformation sahen die ersten Reformatoren in den orthodoxen Kirchen mögliche Verbündete. Erste Kontaktaufnahmen bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts blieben am Ende aber folgenlos. Der „rechte Lobpreis“ bezieht sich auf den liturgischen Gottesdienst. Die sogenannte „Göt tliche Liturgie“ geht im Kern auf jüdische und frühestchristliche Formen zurück; seit gut 1000 Jahren wird sie in unveränderter Form gefeiert. Allerdings haben sich unterschiedliche Varianten dieser Liturgie entwickelt. Die bekannteste Form geht auf die Liturgie aus Konstantinopel zurück und ist in allen orthodoxen Kirchen in Gebrauch. Diese liturgische Tradition, zu der neben den Texten auch Melodien, Handlungsabläufe, Gewänder, liturgische Geräte, der Kirchenbau selbst, Ikonen etc. gehören, hat eine ebenso große Bedeutung wie die biblische Lehre und wird auch oft zur Auslegung der Bibel








Folkloris Tradition (von lateinisch tradere „hinüber-geben“ oder traditio „Übergabe, Auslieferung, Überlieferung“) bezeichnet die Weitergabe (das Tradere) von Handlungsmustern, Überzeugungen und Glaubensvorstellungen u. a. oder das Weitergegebene selbst (das Traditum, beispielsweise Gepflogenheiten, Konventionen, Bräuche oder Sitten). Tradition geschieht innerhalb einer Gruppe oder zwischen Generationen und kann mündlich oder schriftlich über Erziehung, Vorbild oder spielerisches Nachahmen erfolgen. Die soziale Gruppe wird dadurch zur Kultur. Weiterzugeben sind jene Verhaltens- und Handlungsmuster, die im Unterschied zu Instinkten nicht angeboren sind. Dazu gehören einfache Handlungsmuster wie der Gebrauch von Werkzeugen oder komplexe wie die Sprache. Die Fähigkeit zur Tradition und damit die Grundlage für Kulturbildung beginnt bei Tieren, wie beispielsweise Krähen oder Schimpanse, und kann im Bereich der menschlichen Kulturbildung umfangreiche religiös-sittliche, politische, wissenschaftliche oder wirtschaftliche Systeme erreichen, die durch ein kompliziertes Bildungssystem weitergegeben wurden. Der sichtbare Ausdruck der Traditionen einer Ethnie oder eines indigenen Volkes wird als Folklore bezeichnet (siehe auch Folkloris










                                      Weihnachten

Weihnachten, auch Weihnacht, Christfest oder Heiliger Christ genannt, ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Festtag ist der 25. Dezember, der Christtag, auch Hochfest der Geburt des Herrn, dessen Feierlichkeiten am Vorabend, dem Heiligen Abend (auch Heiligabend, Heilige Nacht, Christnacht, Weihnachtsabend), beginnen. Er ist in vielen Staaten ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und vielen anderen Ländern kommt als zweiter Weihnachtsfeiertag der 26. Dezember hinzu, der auch als Stephanstag begangen wird.