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== [[Kompetenz]] ==
== [[Kompetenz]] ==
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* Den ersten Schritt in die neue, immer wichtiger werdende Richtung machte der große Sprachwissenschaftler Noam Chomsky, der 1960 die Fähigkeit von Sprechern und Hörern, mit Hilfe eines begrenzten Inventars von Kombinationsregeln und Grundelementen potenziell unendlich viele, auch neue, noch nie gehörte Sätze selbst bilden und verstehen zu können, als Sprachkompetenz bezeichnete. [[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 84] ]]
* Den ersten Schritt in die neue, immer wichtiger werdende Richtung machte der große Sprachwissenschaftler Noam Chomsky, der 1960 die Fähigkeit von Sprechern und Hörern, mit Hilfe eines begrenzten Inventars von Kombinationsregeln und Grundelementen potenziell unendlich viele, auch neue, noch nie gehörte Sätze selbst bilden und verstehen zu können, als Sprachkompetenz bezeichnete. [[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 84] ]]


* In der Arbeits- und Organisationspsychologie wurde der Kompetenzgedanke aufgenommen […]. Sie waren durch Chomsky maßgeblich beeinflusst. Es bildete sich der Begriff der Handlungskompetenz und damit die Vorstellung einer Wissensbasis, aus der sich beliebig viele Handlungen erzeugen lassen. [[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 85] ]]
* In der Arbeits- und Organisationspsychologie wurde der Kompetenzgedanke aufgenommen (...). Sie waren durch Chomsky maßgeblich beeinflusst. Es bildete sich der Begriff der Handlungskompetenz und damit die Vorstellung einer Wissensbasis, aus der sich beliebig viele Handlungen erzeugen lassen. [[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 85] ]]


* Doch schon bald kamen Zweifel auf, ob die Sach- und Fachqualifikationen der Weisheit letzter Schluss sei [Anm.: im Rahmen der Kampagne zur Bildungsexpansion 1969], schließlich brauchten die so Qualifizierten ebenso personale, aktivitätsbezogene und soziale Fähigkeiten, um das Gelernte auch sinnvoll in das berufliche Handeln umzusetzen. Diese Fähigkeiten nannte Dieter Mertens „Schlüsselqualifikationen“ und verstand darunter „Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche nicht unmittelbaren und begrenzten Bezug zu bestimmten, disparaten praktischen Tätigkeiten erbringen, sondern vielmehr a) die Eignung für eine große Zahl an Positionen und Funktionen als alternative Option zum gleichen Zeitpunkt und b) die Eignung für die Bewältigung einer Sequenz von (meist unvorhersehbaren) Änderungen und Anforderungen im Laufe des Lebens.“. Eine klare und auch heute noch gültige Kompetenzdefinition. [[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 87] ]]
* Doch schon bald kamen Zweifel auf, ob die Sach- und Fachqualifikationen der Weisheit letzter Schluss sei [Anm.: im Rahmen der Kampagne zur Bildungsexpansion 1969], schließlich brauchten die so Qualifizierten ebenso personale, aktivitätsbezogene und soziale Fähigkeiten, um das Gelernte auch sinnvoll in das berufliche Handeln umzusetzen. Diese Fähigkeiten nannte Dieter Mertens „Schlüsselqualifikationen“ und verstand darunter „Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche nicht unmittelbaren und begrenzten Bezug zu bestimmten, disparaten praktischen Tätigkeiten erbringen, sondern vielmehr a) die Eignung für eine große Zahl an Positionen und Funktionen als alternative Option zum gleichen Zeitpunkt und b) die Eignung für die Bewältigung einer Sequenz von (meist unvorhersehbaren) Änderungen und Anforderungen im Laufe des Lebens.“. Eine klare und auch heute noch gültige Kompetenzdefinition. [[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 87] ]]
===Allgemeine Aussagen===
* Eine genauere Analyse der Definitionen individueller Kompetenzen (...) ergibt jedoch große Gemeinsamkeiten: [Anm.: u.a.] (...) Kompetenzen sind handlungsorientiert, wollen künftige Handlungsmöglichkeiten erfassen und verbessern. (...) Kompetenzen sind Handlungsfähigkeiten (...), um offene Problemsituationen selbst organisiert und kreativ zu bewältigen. Kompetenzen sind Selbstorganisationsdispositionen geistig und physischen Handelns (...). Die meisten Kompetenzforscher gehen in großer Einheitlichkeit von bestimmten Grundkompetenzen (...) aus, nämlich von personalen, aktivitätsbezogenen, fachlichen und methodischen sowie von sozial-kommunikativen. Die aktivitätsbezogenen Kompetenzen werden oft unter die personalen und sozial-kommunikativen gezählt (...) Auch darüber, dass Kompetenzen prinzipiell (...) erfasst werden können, herrscht Einigkeit. [[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 90-91] ]]


=== Kompetenz und Performanz ===
=== Kompetenz und Performanz ===
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==== Wissen ====
==== Wissen ====
* [Rolf Arnold, Horst Siebert und weitere Pädagogen] interpretieren den Lernprozess als eineen individuellen Vorgang der aktiven Wissenskonstruktion: Wissen wird nicht einfach angeeignet oder durch Instruktion übernommen, sondern selbstorganisiert und individuell unterschiedlich konstruiert. Dementsprechend ist Wissen nicht direkt vermittelbar, sondern nur durch Ermöglichung von Lernprozessen (Ermöglichungsdidaktik) [...] [[ quellen#fai09-1_03 | [FAI09-1_03, S. 88] ]]
* [Rolf Arnold, Horst Siebert und weitere Pädagogen] interpretieren den Lernprozess als einen individuellen Vorgang der aktiven Wissenskonstruktion: Wissen wird nicht einfach angeeignet oder durch Instruktion übernommen, sondern selbstorganisiert und individuell unterschiedlich konstruiert. Dementsprechend ist Wissen nicht direkt vermittelbar, sondern nur durch Ermöglichung von Lernprozessen (Ermöglichungsdidaktik) (...) [[ quellen#fai09-1_03 | [FAI09-1_03, S. 88] ]]


==== Kompetenz ====
==== Kompetenz ====


* Es handelt sich also, verallgemeinert, um Fähigkeiten, selbstorganisiert zu denken und zu handeln: In Bezug auf sich selbst (P: personale Kompetenzen), mit mehr oder weniger Antrieb, Gewolltes in Handlungen umzusetzen (A: aktivitätsbezogene Kompetenzen), gestützt auf fachliches und methodisches Wissen, auf Erfahrungen und Expertise (F: fachlich-methodische Kompetenzen), unter Einsatz der eigenen kommunikativen und kooperativen Möglichkeiten (S: sozial-kommunikative Kompetenzen). [[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 92] ]]
* Es handelt sich also, verallgemeinert, um Fähigkeiten, selbstorganisiert zu denken und zu handeln: In Bezug auf sich selbst (P: personale Kompetenzen), mit mehr oder weniger Antrieb, Gewolltes in Handlungen umzusetzen (A: aktivitätsbezogene Kompetenzen), gestützt auf fachliches und methodisches Wissen, auf Erfahrungen und Expertise (F: fachlich-methodische Kompetenzen), unter Einsatz der eigenen kommunikativen und kooperativen Möglichkeiten (S: sozial-kommunikative Kompetenzen). [[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 92] ]]
** <div style="color:grey">''Dieses Zitat ist auch aufgeführt unter [[Kompetenz]] und [[Inklusionsmodell#Kompetenz|Inklusionsmodell]].''</div>
** <div style="color:grey">Dieses Zitat ist auch aufgeführt unter [[Kompetenz]] und [[Inklusionsmodell#Kompetenz|Inklusionsmodell]].</div>
** <div style="color:grey">''Information: Kompetenz aus einer funktionalen Überlegung heraus.''</div>
** <div style="color:grey">Kompetenz aus einer funktionalen Überlegung heraus.</div>
** <div style="color:grey">''Zugehöriges Bild: [[:Datei:Abb-fai09-1 03-S93.png]]''</div>
** <div style="color:grey">Zugehöriges Bild: [[:Datei:Abb-fai09-1 03-S93.png]]</div>
 
* <div style="color:grey">Aus den Basiskompetenzen, die auf Metakompetenzen beruhen, lassen sich weitere (Teil-)Kompetenzen ableiten, die im KODE(R)X-Kompetenzmanagmentsystem überschaubar zusammengefasst sind. Weiterhin gibt es übergreifende Kompetenzen, wie bspw. interkulturelle Kompetenz. Das Ganze lässt sich als Kompetenzarchitektur beschreiben.[[ quellen#fai09-1_03| [FAI09-1_03, S. 98ff.] ]].</div>

Aktuelle Version vom 23. Mai 2012, 08:07 Uhr

Im folgenden werden alle Zitate aufgelistet, die aus der Quelle [FAI09-1_03] stammen. Sie sind nach den Seitenthemen, in denen sie vorkommen, gegliedert.

Was ist Kompetenz? : Historie

  • Den ersten Schritt in die neue, immer wichtiger werdende Richtung machte der große Sprachwissenschaftler Noam Chomsky, der 1960 die Fähigkeit von Sprechern und Hörern, mit Hilfe eines begrenzten Inventars von Kombinationsregeln und Grundelementen potenziell unendlich viele, auch neue, noch nie gehörte Sätze selbst bilden und verstehen zu können, als Sprachkompetenz bezeichnete. [FAI09-1_03, S. 84]
  • In der Arbeits- und Organisationspsychologie wurde der Kompetenzgedanke aufgenommen (...). Sie waren durch Chomsky maßgeblich beeinflusst. Es bildete sich der Begriff der Handlungskompetenz und damit die Vorstellung einer Wissensbasis, aus der sich beliebig viele Handlungen erzeugen lassen. [FAI09-1_03, S. 85]
  • Doch schon bald kamen Zweifel auf, ob die Sach- und Fachqualifikationen der Weisheit letzter Schluss sei [Anm.: im Rahmen der Kampagne zur Bildungsexpansion 1969], schließlich brauchten die so Qualifizierten ebenso personale, aktivitätsbezogene und soziale Fähigkeiten, um das Gelernte auch sinnvoll in das berufliche Handeln umzusetzen. Diese Fähigkeiten nannte Dieter Mertens „Schlüsselqualifikationen“ und verstand darunter „Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche nicht unmittelbaren und begrenzten Bezug zu bestimmten, disparaten praktischen Tätigkeiten erbringen, sondern vielmehr a) die Eignung für eine große Zahl an Positionen und Funktionen als alternative Option zum gleichen Zeitpunkt und b) die Eignung für die Bewältigung einer Sequenz von (meist unvorhersehbaren) Änderungen und Anforderungen im Laufe des Lebens.“. Eine klare und auch heute noch gültige Kompetenzdefinition. [FAI09-1_03, S. 87]

Allgemeine Aussagen

  • Eine genauere Analyse der Definitionen individueller Kompetenzen (...) ergibt jedoch große Gemeinsamkeiten: [Anm.: u.a.] (...) Kompetenzen sind handlungsorientiert, wollen künftige Handlungsmöglichkeiten erfassen und verbessern. (...) Kompetenzen sind Handlungsfähigkeiten (...), um offene Problemsituationen selbst organisiert und kreativ zu bewältigen. Kompetenzen sind Selbstorganisationsdispositionen geistig und physischen Handelns (...). Die meisten Kompetenzforscher gehen in großer Einheitlichkeit von bestimmten Grundkompetenzen (...) aus, nämlich von personalen, aktivitätsbezogenen, fachlichen und methodischen sowie von sozial-kommunikativen. Die aktivitätsbezogenen Kompetenzen werden oft unter die personalen und sozial-kommunikativen gezählt (...) Auch darüber, dass Kompetenzen prinzipiell (...) erfasst werden können, herrscht Einigkeit. [FAI09-1_03, S. 90-91]

Kompetenz und Performanz

Bestandteile des Modells

Wissen

  • [Rolf Arnold, Horst Siebert und weitere Pädagogen] interpretieren den Lernprozess als einen individuellen Vorgang der aktiven Wissenskonstruktion: Wissen wird nicht einfach angeeignet oder durch Instruktion übernommen, sondern selbstorganisiert und individuell unterschiedlich konstruiert. Dementsprechend ist Wissen nicht direkt vermittelbar, sondern nur durch Ermöglichung von Lernprozessen (Ermöglichungsdidaktik) (...) [FAI09-1_03, S. 88]

Kompetenz

  • Es handelt sich also, verallgemeinert, um Fähigkeiten, selbstorganisiert zu denken und zu handeln: In Bezug auf sich selbst (P: personale Kompetenzen), mit mehr oder weniger Antrieb, Gewolltes in Handlungen umzusetzen (A: aktivitätsbezogene Kompetenzen), gestützt auf fachliches und methodisches Wissen, auf Erfahrungen und Expertise (F: fachlich-methodische Kompetenzen), unter Einsatz der eigenen kommunikativen und kooperativen Möglichkeiten (S: sozial-kommunikative Kompetenzen). [FAI09-1_03, S. 92]
  • Aus den Basiskompetenzen, die auf Metakompetenzen beruhen, lassen sich weitere (Teil-)Kompetenzen ableiten, die im KODE(R)X-Kompetenzmanagmentsystem überschaubar zusammengefasst sind. Weiterhin gibt es übergreifende Kompetenzen, wie bspw. interkulturelle Kompetenz. Das Ganze lässt sich als Kompetenzarchitektur beschreiben. [FAI09-1_03, S. 98ff.] .