Bildungsstandards: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Aloha (Diskussion | Beiträge) |
Aloha (Diskussion | Beiträge) |
||
| Zeile 15: | Zeile 15: | ||
=== Kompetenz und Kompetenzstufen === | === Kompetenz und Kompetenzstufen === | ||
* <div style="color:grey">''Dazu | * <div style="color:grey">''Dazu bitte auch den Abschnitt [[Kompetenz#Bezug auf Weinert | Bezug auf Weinert]] unter [[Kompetenz]] und [[Kompetenzmodell#Kompetenzstufenmodell | Komeptenzstufenmodell]]beachten.''</div> | ||
* Wenn in den Bildungsstandards von 'Kompetenzen' die Rede ist, so bezieht sich das auf den Kompetenzbegriffs Weinerts, an den seit der Klime-Expertise (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2003) angeschlossen wurde. Der Kompetenzbegriff Weinerts umfasst „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten um die Problemlösung in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert 2001b, S. 27-28). [[ quellen#geh10_01| [GEH10_01, S. 24] ]] | * Wenn in den Bildungsstandards von 'Kompetenzen' die Rede ist, so bezieht sich das auf den Kompetenzbegriffs Weinerts, an den seit der Klime-Expertise (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2003) angeschlossen wurde. Der Kompetenzbegriff Weinerts umfasst „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten um die Problemlösung in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert 2001b, S. 27-28). [[ quellen#geh10_01| [GEH10_01, S. 24] ]] | ||
Version vom 27. März 2012, 09:41 Uhr
Allgemein
- Die entscheidende Frage fokussiert folglich nicht mehr den Unterrichtsstoff (Input-Steuerung), sondern die erworbenen Kompetenzen der Lernenden (Outcome-Steuerung) am Ende eines Bildungsganges. Auf diese Weise rückt das Lernen der/des Einzelnen ins Zentrum der Aufmerksamkeit. [BIFIE11_01, S. 17]
- Durch die Einführung der Bildungsstandards rückt die Kompetenzorientierung nun noch stärker ins Zentrum. Nicht länger der Input, sondern der Output mit seinen vielfältigen Facetten steht im Vordergrund. [BIFIE11_01, S. 25]
- Generell unklar ist derzeit auch noch, wie viel Zeit für die Bearbeitung des Kernstoffes, der durch die Bildungsstandards abgedeckt wird, zu veranschlagen ist. In diesem Zusammenhang werden von Lehrkräften Befürchtungen in Richtung „teaching-to-the-test“ geäußert, also das „Einpauken“ testrelevanter Inhalte unter gleichzeitiger Verarmung von Bereichen, die nicht testrelevant sind. [GEH10_05, S. 188]
- Dem Grundsatz der Kumulativität wrd mit den Bildungsstandards der KMK Rechnung getragen. Dies wird insbesondere im Übergang vom Primarbereich in den Sekundarbereich […] deutlich. Hier sind die jeweiligen Kompetenzmodelle in den Fächern Deutsch bzw. Mathematik in hohem Maße aneinander anschlussfähig, die in der Sekundarstufe zu erwerbenden Kompetenzen bauen auf den in der Grundschule erworbenen Fähigkeiten auf. [GEH10_01, S. 25]
- Die Standards hingegen formulieren eher durchschnittliche Erwartungen und somit keine Minimalanforderungen, die von allen Lernenden erreicht werden müssen. [GEH10_01, S. 25]
- Wenn man gute Lernleistungen anstrebt, dann ist die Schlüsselfrage nicht, was zu lehren ist, sondern welche Lern- und Bildungsprozesse sich auf Schülerseite ereignen und welche Lernergebnisse in Form von Kompetenzen daraus hervorgehen. [GEH10_01, S. 27]
Kompetenz und Kompetenzstufen
- Wenn in den Bildungsstandards von 'Kompetenzen' die Rede ist, so bezieht sich das auf den Kompetenzbegriffs Weinerts, an den seit der Klime-Expertise (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2003) angeschlossen wurde. Der Kompetenzbegriff Weinerts umfasst „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten um die Problemlösung in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert 2001b, S. 27-28). [GEH10_01, S. 24]
- Dieses Zitat ist auch aufgeführt unter Kompetenz.
- In den Bildungsstandards sind nicht unmittelbar Kompetenzen formuliert, sondern Verhaltensweisen als Indikatoren für die dahinter liegenden, zu erreichenden Kompetenzen beschrieben. [... Es] wurden Bildungsstandards nicht als psychologische Konstrukte formuliert, sondern durch Indikatoren in Form von Kann-Beschreibungen ausgedrückt. [GEH10_01, S. 24]
- Aus zwei Gründen werden diese Kompetenzen [Anm. die aus einer Messung als kontinuierliche Skalawerte abgebildet werden]) sodann in Form von Kompetenzstufen differenziert. Zum einen dient das der Definition von Mindest-, Regel- und Optimalstandards. Zum anderen ist es für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler wie auch Eltern leichter, sich an anschaulich beschriebenen Kompetenzstufen zu orientieren als an Mittelwerten. [GEH10_01, S. 29]
- Wert wurde darauf gelegt, die Kompetenzstufen inhaltlich voneinander abzugrenzen. Es galt, fachdidaktisch gut beschreibbare Stufen zu definieren und gut interpretierbare und vertretbare Grenzen zwischen den Stufen einzuziehen. [GEH10_01, S. 30]
Ziele
- Bildungsstandards dienen der Qualitätssicherung im Bildungsbereich. Sie legen jene Kompetenzen fest, die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende einer bestimmten Schulstufe vorweisen sollen. [GEH10_05, S. 186]
- Durch die systematische Erhebung von Daten sollte es darüber hinaus möglich sein, besser als bisher, Auskunft über die SchülerInnenleistungen zu einem gegebenen Zeitpunkt zu erhalten. Diese Ergebnisse sollen wiederum als Grundlage für eine gezielte Rückmeldung und Förderung der SchülerInnen herangezogen werden. [GEH10_05, S. 187]
- Sinnvoll erscheint eine systematische Leistungsmessung insofern nur im Zusammenhang sowohl mit der Feststellung von Förderbedarf für die Lernenden als auch mit daran anschließenden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung für das Bildungssystem. [GEH10_01, S. 27]
- Durch den Rückgriff auf die in der PISA-Studie verwandte Skala und durch die wie in PISA, IGLU und TIMSS annähernd gleich breit definierten Kompetenzstufen ist eine Anbindung an die internationale Diskussion gewährleistet. [GEH10_01, S. 30]
Bildungsexpertise
Die "Expertise zu nationalen Bildungsstandards" von Klieme et.al. ist ein zentrales Werk zu den Bildungsstandards. Im Rahmen dessen beziehen sich viele auf diese Quelle und einige setzen sich auch kritisch mit ihr auseinander.
- Statt dessen wird einzig auf das Kompetenzmodell von PISA hingewiesen, das erlauben soll, Basisfähigkeiten graduiert zu bestimmen und formal und inhaltlich gefasste Selbstverständlichkeiten eines operativen Vermögens von erfolgreichen Schülern der Sekundarstufe 1 auszuweisen. [PON07_01, S. 21 oben]
- Information: Die Expertise verweist nur auf das Kompetenzmodell von PISA.
Weiterführende Informationen
Interne Links
- Kompetenzstufenmodell: Allgemeine Zitate zu diesem Thema
- ESNaS-Projekt: aus den Bildungsstandards hervorgeganges Kompetenzstufenmodell
- KM der BHS: aus den Bildungsstandards hervorgeganges Kompetenzstufenmodell
Andere Quellen
- Ein Beispiel für die empiriebasierte fachdidaktische Festlegung von Kompetenzstufen findet sich bei Reiss/Winkelmann (2009), die ein Kompetenzstufenmodell für das Fach Mathematik ausformuliert haben. Es handelt sich um ein globales Kompetenzstufenmodell für das Fach Mathematik, das für alle Leitideen gilt, und das mit Hilfe allgemeinen mathematischen Kompetenzen beschrieben werden kann. Um handhabbare Orientierung für die Lehrenden zu bieten, wurde es zudem im Bereich der Fachinhalte durch leitideenspezifische Beschreibungen weiter ausdifferenziert. [GEH10_01, S. 30]
- Reiss, K./Winkelmann, H. (2009): Kompetenzstufenmodelle für das Fach Mathematik im Primarbereich. In: Granzer, D./Bremerich-Voß, A./Köller, O. (Hrsg.): Bildungsstandards Deustch und Mathematik. - Weinheim, S. 120-141.