KM Lernkompetenz: Unterschied zwischen den Versionen

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* Lernen hat dann - und nur dann - stattgefunden, wenn ''individuumsbezogene'' Folgen des Zusammenspiels von Verhalten, Information, Motivation und Emotion aus einer ''überdauernden'' Veränderung von inneren Bedingungen bestehen. [...] bezeichnen wir [diesen Vorgang] als ''Lernereignis''.[[ quellen#fra08_02 |[FRA08_02, S. 183] ]]
* Lernen hat dann - und nur dann - stattgefunden, wenn ''individuumsbezogene'' Folgen des Zusammenspiels von Verhalten, Information, Motivation und Emotion aus einer ''überdauernden'' Veränderung von inneren Bedingungen bestehen. [...] bezeichnen wir [diesen Vorgang] als ''Lernereignis''.[[ quellen#fra08_02 |[FRA08_02, S. 183] ]]
* Erworbenes deklaratives Wissen über die Welt enthält z. b. Kenntnisse über Eigenschaften von Materialien, ökonomische Zusammenhänge [....]. Prozedurales Wissen über die Welt umfasst das Wissen, wie die Welt verändert werden kann. Ein Beispiel dafür ist das Arbeitsprozesswissen eines Dachdeckers [...] Dieses Wissen ist Bestandteil von Modellen einer Person über de Außenwelt. Diese Modelle können das situative Verhalten steuern udn regulieren (vgl. die „Operativen Abbildsysteme“  bei HACKER 1998). [[ quellen#fra08_02 |[FRA08_02, S. 183] ]]
* Erworbenes deklaratives Wissen über die Welt enthält z. b. Kenntnisse über Eigenschaften von Materialien, ökonomische Zusammenhänge [....]. Prozedurales Wissen über die Welt umfasst das Wissen, wie die Welt verändert werden kann. Ein Beispiel dafür ist das Arbeitsprozesswissen eines Dachdeckers [...] Dieses Wissen ist Bestandteil von Modellen einer Person über de Außenwelt. Diese Modelle können das situative Verhalten steuern udn regulieren (vgl. die „Operativen Abbildsysteme“  bei HACKER 1998). [[ quellen#fra08_02 |[FRA08_02, S. 183] ]]
* [Das] deklarative Wissen [des Lernenden über sich umfasst] u. a. das Bild, das er von sich als Lernendem hat (= Selbstbild als Lernender). Das prozedurale Wissen [Anm. des Lernenden über sich] umfasst im Zusammenhang mit Lernen explizites und/oder implizites Wissen über Lern- und Kontrollstrategien [...] [[ quellen#fra08_02 |[FRA08_02, S. 184] ]]
* Damit dieses Wissen  [...] verhaltenswirksam wird, sind [motivationale und emotionale ] Aspekte zu berücksichtigen. [[ quellen#fra08_02 |[FRA08_02, S. 184] ]]
*  Auf der Ebene der inneren Bedingungen sind dies die motivationalen (= Motive) und emotionalen Dispositionen als die Bereitschaftskomponenten von Kompetenz. Diese emotionalen und motivationalen Dispositionen einschließlich der zuvor aufgeführten Fähigkeiten umfassen das, was unter ''Lernkompetenz'' verstanden werden kann. [[ quellen#fra08_02 |[FRA08_02, S. 184] ]]


== Dimensionen Lernkompetenz ==
== Dimensionen Lernkompetenz ==

Version vom 2. April 2012, 11:21 Uhr

Der Beitrag [FRA08_02] beschäftigt sich mit der Lernkompetenz und stellt ihre Dimensionen auf Basis eines Verhaltensmodells dar.

Allgemeines

Abb. aus [FRA08_02].

  • Im Rahmen der Handlungskompetenz, als der Bereitschaft und Fähigkeit, sich in unterschiedlichen Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten, erfährt die Lernkompetenz - im Vergleich zu den Dimensionen Fach-, Human- und Sozialkompetenz – allerdings eine eher randständige Beachtung. So heißt es in den Handreichungen (1996, in der Fassung von 1997, S. 26): „Methoden- und Lernkompetenz erwachsen aus einer ausgewogenen Entwicklung der [zuvor genannten drei Dimensionen]“ (Kursives im Original hervorgehoben) [...]Eine solche missverständliche Formulierung mag vielleicht die KMK dazu bewogen haben, die Handreichung (1999, S. 9) wie folgt zu ändern: "Eine ausgewogene Fach-, Personal-, Sozialkompetenz ist die Voraussetzung für Methoden- und Lernkompetenz" (Kursives im Original hervorgehoben). [FRA08_02, S. 179]
  • Daher soll im Folgenden Lernkompetenz einschließlich ihrer Bereitschafts- und Fähigkeitskomponenten modelliert werden. Den Ausgangspunkt dafür bildet ein Modell des Individuum-Umgebungs-Bezugs, der zum einen durch Mehrdimensionalität gekennzeichnet ist. [FRA08_02, S. 180]

Erweitertes allgemeines Verhaltensmodell

  • Das Verhalten des Individuums bildet die einzige Brücke, über welche die „Umgebung in das Individuum gelangt“ und über die das Individuum auf seine „Umgebung einwirkt“. Dieses Verhalten kann entäußert also beobachtbar sowie verinnerlicht und damit nicht-beobachtbar sein. [FRA08_02, S. 180]
  • Im Anschluss an GAGNÉ (1973) wird Verhalten an jene inneren Bedingungen, über die das Individuum zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung mit der Umgebung verfügt ermöglicht. Beispiele für innere Bedingungen sind Wissen, Fähigkeiten, Motive und emotionale Dispositionen. [FRA08_02, S. 180]
  • Zu den Umgebungsbedingungen gehört alles, was sich vom Standpunkt des sich verhaltenden Individuums außerhalb von diesem befindet. Sie umfassen gegenständliche, informationelle und soziale Gegebenheiten und/oder Vorgänge [...]. [FRA08_02, S. 180]
  • Verhalten wird demnach realisiert, wenn es auf etwas bezogen ist. in der didaktischen Diskussion ist dieses „etwas“ ein Inhalt, Sachverhalt, Lerngegenstand oder eine Information, mit der sich eine Person auseinander setzt. Auf der Ebene des Aktuellen kann folglich analytisch nach den Dimensionen Information und Verhalten unterschieden werden. [FRA08_02, S. 181]
  • Motivation umfasst die Dimension die Verhalten auslöst, es auf etwas (z.B. Inhalt) ausrichtet [...], ihm Stärke und Intensität verleiht. [FRA08_02, S. 181]
  • Emotion umfasst das subjektive Erleben, das angenehm oder unangenehm, mit Empfindungen wie Freude oder Ärger verbunden, mit psychologischen Vorgängen wie Schwitzen oder Schauer verknüpft oder Ausdrucksverhalten wie Mimik, Gestik begleitet sein kann (PEKRUN und SCHIEFELE 1996). Dieses vielschichtige emotionale Erleben kann - wie die Motivation - zukunfts-, gegenwarts- bzw. vergangenheitsbezogen sein. [FRA08_02, S. 181]
  • [D]er Individuum-Umgebungs-Bezug [stellt sich] als Einheit von Information, Verhalten, Motivation und Emotion dar. [FRA08_02, S. 182]
  • Alle vier Dimensionen setzen sich gegenseitig voraus und bedingen einander. Sie bestehen nicht einzeln für sich, sondern entstehen erst durch wechselseitiges Wirken, d. h., sie erzeugen sich gegenseitig. [FRA08_02, S. 182]

Lernen auf Basis der Modellvorstellung

  • Lernen hat dann - und nur dann - stattgefunden, wenn individuumsbezogene Folgen des Zusammenspiels von Verhalten, Information, Motivation und Emotion aus einer überdauernden Veränderung von inneren Bedingungen bestehen. [...] bezeichnen wir [diesen Vorgang] als Lernereignis.[FRA08_02, S. 183]
  • Erworbenes deklaratives Wissen über die Welt enthält z. b. Kenntnisse über Eigenschaften von Materialien, ökonomische Zusammenhänge [....]. Prozedurales Wissen über die Welt umfasst das Wissen, wie die Welt verändert werden kann. Ein Beispiel dafür ist das Arbeitsprozesswissen eines Dachdeckers [...] Dieses Wissen ist Bestandteil von Modellen einer Person über de Außenwelt. Diese Modelle können das situative Verhalten steuern udn regulieren (vgl. die „Operativen Abbildsysteme“ bei HACKER 1998). [FRA08_02, S. 183]
  • Erworbenes deklaratives Wissen über die Welt enthält z. b. Kenntnisse über Eigenschaften von Materialien, ökonomische Zusammenhänge [....]. Prozedurales Wissen über die Welt umfasst das Wissen, wie die Welt verändert werden kann. Ein Beispiel dafür ist das Arbeitsprozesswissen eines Dachdeckers [...] Dieses Wissen ist Bestandteil von Modellen einer Person über de Außenwelt. Diese Modelle können das situative Verhalten steuern udn regulieren (vgl. die „Operativen Abbildsysteme“ bei HACKER 1998). [FRA08_02, S. 183]
  • [Das] deklarative Wissen [des Lernenden über sich umfasst] u. a. das Bild, das er von sich als Lernendem hat (= Selbstbild als Lernender). Das prozedurale Wissen [Anm. des Lernenden über sich] umfasst im Zusammenhang mit Lernen explizites und/oder implizites Wissen über Lern- und Kontrollstrategien [...] [FRA08_02, S. 184]
  • Damit dieses Wissen [...] verhaltenswirksam wird, sind [motivationale und emotionale ] Aspekte zu berücksichtigen. [FRA08_02, S. 184]
  • Auf der Ebene der inneren Bedingungen sind dies die motivationalen (= Motive) und emotionalen Dispositionen als die Bereitschaftskomponenten von Kompetenz. Diese emotionalen und motivationalen Dispositionen einschließlich der zuvor aufgeführten Fähigkeiten umfassen das, was unter Lernkompetenz verstanden werden kann. [FRA08_02, S. 184]

Dimensionen Lernkompetenz