Bildungsstandards
- Die entscheidende Frage fokussiert folglich nicht mehr den Unterrichtsstoff (Input-Steuerung), sondern die erworbenen Kompetenzen der Lernenden (Outcome-Steuerung) am Ende eines Bildungsganges. Auf diese Weise rückt das Lernen der/des Einzelnen ins Zentrum der Aufmerksamkeit. [BIFIE11_01, S. 17]
- Durch die Einführung der Bildungsstandards rückt die Kompetenzorientierung nun noch stärker ins Zentrum. Nicht länger der Input, sondern der Output mit seinen vielfältigen Facetten steht im Vordergrund. [BIFIE11_01, S. 25]
- Generell unklar ist derzeit auch noch, wie viel Zeit für die Bearbeitung des Kernstoffes, der durch die Bildungsstandards abgedeckt wird, zu veranschlagen ist. In diesem Zusammenhang werden von Lehrkräften Befürchtungen in Richtung „teaching-to-the-test“ geäußert, also das „Einpauken“ testrelevanter Inhalte unter gleichzeitiger Verarmung von Bereichen, die nicht testrelevant sind. [GEH10_05, S. 188]
Begriff Kompetenz im Rahmen der Bildungsstandards
- Dazu Vergleich im Abschnitt Kompetenz unter Bezug auf Weinert
- Wenn in den Bildungsstandards von 'Kompetenzen' die Rede ist, so bezieht sich das auf den Kompetenzbegriffs Weinerts, an den seit der Klime-Expertise (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2003) angeschlossen wurde. Der Kompetenzbegriff Weinerts umfasst „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten um die Problemlösung in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert 2001b, S. 27-28). [GEH10_01, S. 24]
- Dieses Zitat ist auch aufgeführt unter Kompetenz.
- In den Bildungsstandards sind nicht unmittelbar Kompetenzen formuliert, sondern Verhaltensweisen als Indikatoren für die dahinter liegenden, zu erreichenden Kompetenzen beschrieben. [... Es] wurden Bildungsstandards nicht als psychologische Konstrukte formuliert, sondern durch Indikatoren in Form von Kann-Beschreibungen ausgedrückt. [GEH10_01, S. 24]
Ziele
- Bildungsstandards dienen der Qualitätssicherung im Bildungsbereich. Sie legen jene Kompetenzen fest, die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende einer bestimmten Schulstufe vorweisen sollen. [GEH10_05, S. 186]
- Durch die systematische Erhebung von Daten sollte es darüber hinaus möglich sein, besser als bisher, Auskunft über die SchülerInnenleistungen zu einem gegebenen Zeitpunkt zu erhalten. Diese Ergebnisse sollen wiederum als Grundlage für eine gezielte Rückmeldung und Förderung der SchülerInnen herangezogen werden. [GEH10_05, S. 187]
Bildungsexpertise
Die "Expertise zu nationalen Bildungsstandards" von Klieme et.al. ist ein zentrales Werk zu den Bildungsstandards. Im Rahmen dessen beziehen sich viele auf diese Quelle und einige setzen sich auch kritisch mit ihr auseinander.
- Statt dessen wird einzig auf das Kompetenzmodell von PISA hingewiesen, das erlauben soll, Basisfähigkeiten graduiert zu bestimmen und formal und inhaltlich gefasste Selbstverständlichkeiten eines operativen Vermögens von erfolgreichen Schülern der Sekundarstufe 1 auszuweisen. [PON07_01, S. 21 oben]
- Information: Die Expertise verweist nur auf das Kompetenzmodell von PISA.
Weiterführende interne Links
- Kompetenzstufenmodell: Allgemeine Zitate zu diesem Thema
- ESNaS-Projekt: aus den Bildungsstandards hervorgeganges Kompetenzstufenmodell