PON07 02

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Was ist Kompetenz?

  • Das Konstrukt „Kompetenz“ steht also für eine Verbindung von – um es nochmals mit Pestalozzi zu sagen – knowledge, skills und dispositions, wobei es immer gut ist, wenn der Kopf weiß, was die Hände tun, und das Herz nicht nur für sich alleine schlägt. [PON07_02, S. 69]

Kompetenz und andere Begriffe

  • Mit „soft skills“ werden meist die sogenannten „sozialen“ und/oder „emotionalen“ Kompetenzen gemeint, die ihrerseits manchmal – begrifflich übrigens deviant – auch sogenannte „Persönlichkeits-Faktoren“ bezeichnet werden. Zu den sozialen, emotionalen und persönlichen Kompetenzen werden teilweise auch die sogenannten Methodenkompetenzen hinzugerechnet. Manchmal werden die soft skills auch „überfachliche Kompetenzen“ bzw. überfachliche Qualifikationen“ (Bullinger & Mytzek 2004) genannt, während die fachlichen Kompetenzen eben den „hard skills“ entsprechen. [PON07_02, S. 66]
  • Bedeutsam ist allenfalls allein die Differenz zwischen Qualifikation und Kompetenz. Der Kompetenzbegriff ist „subjektzentriert“, auf das „Handlungspotential eine Person“ gerichtet, während der Qualifikationsbegriff „sachverhaltsorientiert“ ist, „das heißt auf aktuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten, die zur Durchführung definierter Arbeitsschritte notwendig sind“ (Mytzek 2004, S. 19). [PON07_02, S. 68 oben, und Inhalt der verweisten Fußnote]
  • Es bleibt, dass Kompetenzen zunächst alles beanspruchen. So werden beispielsweise im „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen“ (GER) des Europarats als Verbindung von harten und weichen Fähigkeiten definiert, nämlich als „Summe des (deklarativen) Wissens, der (prozeduralen) Fertigkeiten und der persönlichkeitsbezogenen Kompetenzen und allgemeinen kognitiven Fähigkeiten, die es einem Menschen erlauben, Handlungen auszuführen (GER, Europarat 2001, S. 21). [PON07_02, S. 69]

Bildungsstandards : Bildungsexpertise

  • So schreibt Klieme: „Von Kompetenzen kann nur dann gesprochen werden, wenn man grundlegende Zieldimensionen innerhalb eines Faches benennt, in denen systematisch, über Jahre hinweg Fähigkeiten aufgebaut werden“ (Klieme 2004, S. 12). […] Kompetenzmodelle umfassen in dieser Sicht idealerweise klar unterscheidbare Kompetenzteildimensionen, die in Bezug auf klar unterscheidbare Kompetenzniveaus untersucht werden können (ebd.). Im Hinblick auf dieses „Ideal“ wird auch verständlich, warum „Ausgearbeitete, empirisch gestützte Kompetenzmodelle“ bisher nur „ für einzelne Lernbereiche, Altersgruppen und Schülerpopulationen“ vorliegen (ebd.) und die Beschreibungen der Niveaus oft („noch“) zu abstrakt ausfallen (ebd.). [PON07_02, S. 69-70]