Differenzierung
Differenzierung ist eine Form der Unterrichtsorganisation, die das Unterrichtsprinzip der Individualisierung umsetzen hilft.
Man unterscheidet äußere Differenzierung (die Aufteilung einer Klassengemeinschaft in leistungshomogene Lerngruppen, sodass es zu einer Auflösung der Heterogenitätssituation kommt) und innere Differenzierung bzw. Binnendifferenzierung, bei der die Heterogenität erhalten bleibt und produktiv mit ihr umgegegangen wird.
Innere Differenzierung bzw. Binnendifferenzierung ist nach Wolfgang Tönshoff die „Gesamtheit der unterrichtsorganisatorischen und didaktisch-methodischen Maßnahmen […], die innerhalb einer Lerngruppe mit der Intention ergriffen werden, die unterschiedlichen Voraussetzungen der Lernenden zu berücksichtigen und individuell angemessene Lernprozesse zu ermöglichen.“[1]
„Differenzierung in der Schule und im Unterricht begreift Individualität als konstitutive Basis und verfolgt nur ein einziges Ziel: Jeder einzelne Schüler soll - individuell maximal gefordert und - damit optimal gefördert werden.“[2]
Binnendiffenzierung kann in unterschiedlichen Dimensionen ansetzen, z. B. nach Inhalten, Medien, Sozialformen, nach Aufgabe, Organisation und Zufall, nach Lernvoraussetzungen.[3]
Geht man vom individuellen Schüler / der individuellen Schüler*in aus, so können didaktische Differenzierungsmöglichkeiten etwa bei folgenden Aspekten ansetzen:
- Leistungsfähigkeit
- Motivation, Interesse, Leistungsbereitschaft
- Vorwissen, sprachliche Kenntnisse und Kompetenzen, psychologische Lernvoraussetzungen
- Lernstil / Lerntypen
- Lerntempo
- Lebenswelt, soziokulturelle Herkunft
Einzelnachweise
- ↑ Tönshoff, Wolfgang: Binnendifferenzierung im lernerorientierten Fremdsprachenunterricht (I). In: Deutsch als Fremdsprache, Jg. 41 (2004) 4, S. 227-231, hier S. 227
- ↑ Paradies, Liane / Linser, Hans Jürgen: Praxisbuch: Differenzieren im Unterricht. Berlin: Cornelsen 2005.
- ↑ Lehrerfortbildung Baden-Württemberg