Lernfortschrittsmonitoring: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Juni 2020, 11:43 Uhr
Steckbrief | |
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Name | Lernfortschrittsmonitoring |
Dimension | Technologische Dimension |
Notwendigkeit für das Szenario | fakultativ |
Messbarkeit | absolut |
Das Lernfortschrittsmonitoring beschreibt die Tätigkeit der Lehrkraft, bei der der aktuelle Arbeitsfortschritt, bzw. Lernstand der Schülerinnen und Schüler, während des Lern-Lehr-Prozesses eingeholt wird, um ihn anschließend zu bewerten oder zu steuern. In der Regel erzielt der Lehrer, bzw. die Lehrerin, diese Beobachtung einerseits traditionell durch effektives Bewegen durch den Klassenraum und paralleles Sichten der einzelnen Arbeitsplätze der Schülerinnen und Schüler. Andererseits zieht sie ihre Erkenntnisse durch gezielte Fragen an Einzelne oder an die ganze Klasse. Durch das Arbeiten mit, bzw. an digitalen Medien kann die Möglichkeit genutzt werden, den Lernfortschritt digital und zentral am Gerät der Lehrkraft einzusehen. Die Möglichkeiten von Klassenmanagmentsoftware (z.B. INiS, LogoDIDACT) liefern zwar digitale Umsetzungen auf Unterrichtsebene, sind jedoch hier auf Medienebene nicht gemeint.
Kriterium
Das digitale Medium verfügt über Funktionen, um den Lernfortschritt der Lernenden digital zu beobachten, zu bewerten und zu steuern.[1]
Beschreibung
Zu prüfende Merkmale
- Die Erfüllung einer Lernfortschrittsbeobachtung kann durch folgende Funktionen realisiert werden:
- Überwachungsfunktionen - Das Medium ermöglicht der Lehrkraft die Überwachung der Lernenden ohne deren Zutun in Echtzeit durch bspw. durch:
- eine Gaming-basierte Levelstruktur zur Erkennung des aktuellen Lernfortschritts
- flexible oder vorbestimmte Checkpoints, die Einblicke in den Arbeitsstand geben
- Live-Verfolgung der Unterrichtsarbeit
- Terminisierung - Das Medium liefert digitale Möglichkeiten, um Bearbeitungsfristen und - zeitpunkte zu kontrollieren und damit den Lernstand zeitlich zu überwachen, bspw. durch:
- eine Nutzung von Zeitstempeln bei Dateiabgaben
- eine Speicherung und Übertragung des Zeitbedarfs für Aufgaben
- eine Aufforderung zur Betätigung von “Erledigt ✔️ ”-Buttons
- eine Nutzung konditioneller Freigaben bei Lernwegssteuerungen
- Überwachungsfunktionen - Das Medium ermöglicht der Lehrkraft die Überwachung der Lernenden ohne deren Zutun in Echtzeit durch bspw. durch:
- Die Umsetzung einer Bewertung und Steuerung des Lernfortschritts kann auf folgende Funktionen aufbauen:
- Versionierungsfunktionen - Das Medium ermöglicht der Lehrkraft die Einsicht in und den Umgang mit zurückliegenden und gegenwärtigen Versionen des Arbeitsstandes und lässt so eine (individuelle) Lernfortschrittsbewertung u.-steuerung zu. Folgende Merkmale sind dafür von Bedeutung:
- Zurück- und Nachverfolgung von Arbeitsständen durch Einsicht in zurückliegende Versionen
- Benutzermanagement für eine individuelle Bewertung bei verschiedenen Sozialformen
- Abgabe- u. Bewertungsfunktionen - Das Medium liefert eine digitale Möglichkeit, individuelle Arbeits- und Lernergebnisse in speziellen Formaten der Lehrkraft oder dem Medium durch die Lernenden zur Verfügung zu stellen, um so Einschätzungen und mögliche Steuerungen vorzunehmen. Dies kann realisiert werden durch eine
- Bewertung durch die Lehrkraft von bspw.
- Dateiabgaben/ -upload
- Foren- und Blogbeiträge
- Bewertung durch das Medium mittels
- integrierter Bewertungssystemen
- Belohnungssysteme
- automatischer Lernprozessanalyse (Learning Analytics)[2]
- Bewertung durch die Lehrkraft von bspw.
- Versionierungsfunktionen - Das Medium ermöglicht der Lehrkraft die Einsicht in und den Umgang mit zurückliegenden und gegenwärtigen Versionen des Arbeitsstandes und lässt so eine (individuelle) Lernfortschrittsbewertung u.-steuerung zu. Folgende Merkmale sind dafür von Bedeutung:
Graduierung
Grad | Beschreibung |
Stufe 0 | Das digitale Medium erlaubt der Lehrkraft kein digitales Lernfortschrittsmonitoring. |
Stufe 1 | Das digitale Medium liefert eine Funktion der Lernfortschrittsbeobachtung. |
Stufe 2 | Das digitale Medium liefert mehrere Funktionen für eine Lernfortschrittsbeobachtung und ermöglicht so einzelne Steuerungen durch die Lehrkraft. |
Stufe 3 | Sowohl Funktionen einer Lernfortschrittsbeobachtung, also auch ausreichend Möglichkeiten einer Bewertung und Steuerung sind gegeben. |
Weiterführende Hinweise
- Übungsprogramme sollten nicht nur richtige Lösungen dokumentieren, sondern auch eine Dokumentation fehlerhaft gelöschter Aufgaben anbieten, um solche kompensatorischen Nutzungen identifizieren und diagnostisch nutzen zu können. [3]
Praxisbeispiel
Die webbasierte Lernumgebung ada7 ist eine Weiterentwicklung der Programmierumgebung JavaScriptKara und bietet einen hervorragenden Einstieg in die Programmierung.[4] Lehrkräften ist es möglich, einzelne Programmierszenarien für ihren Unterricht zu entwickeln und den Lernenden nacheinander, stufenartig zur Bearbeitung zu geben. Die Schülerinnen und Schüler melden sich mit einem Login an und treten ihrer Klassengruppe bei. Wurde eine Stufe gelöst, kann der Schüler bzw. die Schülerin das Ergebnis abgeben oder zwischenspeichern. Die Lehrkraft überblickt dabei jederzeit, welche Lernenden sich bei welcher Stufe aufhalten, kann den Programmcode einsehen und dementsprechend reagieren. Dies ermöglicht eine effizientere Hilfestellung, kann ggf. die Zeitverteilung auf alle Lernende für deren Unterstützung verbessern und eine zu hohe unbewusste Konzentration auf einzelne verhindern.
Einzelnachweise
- ↑ P. Arnold et all., Handbuch E-Learning, (Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag, 2018), S. 92, ISBN 978-3-8252-4965-6.
- ↑ P. Arnold et all., Handbuch E-Learning, (Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag, 2018), S. 349, ISBN 978-3-8252-4965-6.
- ↑ C. Urff, Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen, (Berlin: Mensch und Buch Verl., 2014), S. 276, ISBN 386-3-8742-34.
- ↑ Lernen mit ada7. Abgerufen am 10. Juni 2020.