Förderliche Lernumgebung: Unterschied zwischen den Versionen
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===Zu prüfende Merkmale=== | ===Zu prüfende Merkmale=== | ||
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#*Mögliche einnehmbare Rollen sind: | |||
#**lernbegleitende Rolle [Ku16, S. 8] | |||
#**Beraterrolle [Ar18, S. 122f] | |||
#**Beobachterrolle [Ar18, S. 122f] | |||
#**Moderatoren- und Initiatorenrolle [Ar18, S. 122f] | |||
#'''Zur Kreation einer förderlichen Lernumgebung muss das digitale Medium auf einen hohen Interaktivitätsgrad geprüft werden [Ro19, S. 241]. Folgende Graduierung der Interaktion nach Schulmeister ist möglich: [Sc02, S.194]''' | |||
##Objekte betrachten/rezipieren | |||
##Multiple Darstellungen betrachten/rezipieren | |||
##Repräsentationsform variieren | |||
##Inhalt beeinflussen | |||
##Inhalt konstruieren; Prozesse generieren | |||
##konstruktive und manipulierende Handlungen mit situationsabhängigen Rückmeldungen | |||
#Zur Kreation einer förderlichen Lernumgebung muss das digitale Medium auf einen hohen Selbstständigkeitsgrad geprüft werden. [Kr12, S.96f.], [Ro19, S.240] Nach Winkel existieren sechs aufeinander aufbauende Rhythmen, die hier als Graduierung herangezogen werden [Wi90, S.12] [SS03, S. 69]: | |||
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*Der Grad der Interaktivität nach Schulmeister beschreibt die Ebenen, inwieweit die Lernenden in Wechselseitigkeiten mit dem digitale Medien treten können. | |||
*Der Selbstständigkeitsgrad unterscheidet sich von der instruktionalen Vorgabe des Lernwegs, des Niveaus der Selbstregulation und Selbstreflexion, sowie von der Übernahme von Mitverantwortung am Lehr-Lern-Prozess. | |||
*Keine Lernsoftware konnte bei Verständnisfehlern für jede Fehlerursache eine passende Hilfe und Rückmeldung anbieten. Eine Beraterrolle der Lehrkraft ist somit unabdingbar [Ur14, S.291] | |||
*Wie entwickelt sich die Interaktion? [EKL18, S. 94f.] Strukturieren Sie die möglichen Interaktionen, indem Sie sie in Tätigkeiten, Handlungen und Operationen aufschlüsseln: | |||
**Tätigkeiten sind übergeordnete, an Motiven orientierte Interaktionen (z.B. das Lesen einer Landkarte) | |||
**Handlungen sind zielgerichtete, individuelle Interaktionen (z.B. das Vergrößern eines Kartenausschnitts um diesen detaillierter betrachten zu können.) | |||
**Operationen sind verinnerlichte Interaktionen, die kein weiteres Nachdenken erfordern und ggf. instrumentellen Zwängen unterworfen sind (z.B. das Ausführen der pinch - to - zoom - Geste oder das Verschieben der Karte mit dem Finger) | |||
Version vom 1. Juli 2020, 09:22 Uhr
Steckbrief | |
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Name | Förderliche Lernumgebung |
Dimension | didaktisch |
Notwendigkeit für das Szenario | obligatorisch |
Messbarkeit | absolut |
Das Kriterium Förderliche Lernumgebung umfasst
Kriterium
Die Verwendung des digitalen Mediums ermöglicht eine für digitalen Unterricht angemessene Lernumgebung, in der ein selbstständiger und interaktiver Lernprozess eröffnet wird.[Ur14, S.111f.] [Ro19, S.240]
Beschreibung
Zu prüfende Merkmale
- Zur Kreation einer förderlichen Lernumgebung erhält die Lehrkraft durch das digitale Medium die Chance die zentrale Rollenfigur im Lehr-Lern-Prozess zu verlassen und alternativ zu besetzen [Ku16, S. 8]:
- Mögliche einnehmbare Rollen sind:
- lernbegleitende Rolle [Ku16, S. 8]
- Beraterrolle [Ar18, S. 122f]
- Beobachterrolle [Ar18, S. 122f]
- Moderatoren- und Initiatorenrolle [Ar18, S. 122f]
- Mögliche einnehmbare Rollen sind:
- Zur Kreation einer förderlichen Lernumgebung muss das digitale Medium auf einen hohen Interaktivitätsgrad geprüft werden [Ro19, S. 241]. Folgende Graduierung der Interaktion nach Schulmeister ist möglich: [Sc02, S.194]
- Objekte betrachten/rezipieren
- Multiple Darstellungen betrachten/rezipieren
- Repräsentationsform variieren
- Inhalt beeinflussen
- Inhalt konstruieren; Prozesse generieren
- konstruktive und manipulierende Handlungen mit situationsabhängigen Rückmeldungen
- Zur Kreation einer förderlichen Lernumgebung muss das digitale Medium auf einen hohen Selbstständigkeitsgrad geprüft werden. [Kr12, S.96f.], [Ro19, S.240] Nach Winkel existieren sechs aufeinander aufbauende Rhythmen, die hier als Graduierung herangezogen werden [Wi90, S.12] [SS03, S. 69]:
- unselbstständig
- fremdgesteuert
- fremdgeführt
- partizipiert
- selbsttätig
- selbstständig
Graduierung
- Stufe 0
- Beschreibung
- Stufe 1
- Beschreibung
- Stufe 2
- Beschreibung
- Stufe 3
- Beschreibung
Weiterführende Hinweise
- Der Grad der Interaktivität nach Schulmeister beschreibt die Ebenen, inwieweit die Lernenden in Wechselseitigkeiten mit dem digitale Medien treten können.
- Der Selbstständigkeitsgrad unterscheidet sich von der instruktionalen Vorgabe des Lernwegs, des Niveaus der Selbstregulation und Selbstreflexion, sowie von der Übernahme von Mitverantwortung am Lehr-Lern-Prozess.
- Keine Lernsoftware konnte bei Verständnisfehlern für jede Fehlerursache eine passende Hilfe und Rückmeldung anbieten. Eine Beraterrolle der Lehrkraft ist somit unabdingbar [Ur14, S.291]
- Wie entwickelt sich die Interaktion? [EKL18, S. 94f.] Strukturieren Sie die möglichen Interaktionen, indem Sie sie in Tätigkeiten, Handlungen und Operationen aufschlüsseln:
- Tätigkeiten sind übergeordnete, an Motiven orientierte Interaktionen (z.B. das Lesen einer Landkarte)
- Handlungen sind zielgerichtete, individuelle Interaktionen (z.B. das Vergrößern eines Kartenausschnitts um diesen detaillierter betrachten zu können.)
- Operationen sind verinnerlichte Interaktionen, die kein weiteres Nachdenken erfordern und ggf. instrumentellen Zwängen unterworfen sind (z.B. das Ausführen der pinch - to - zoom - Geste oder das Verschieben der Karte mit dem Finger)