Rückmeldung
Steckbrief | |
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Name | Rückmeldung |
Dimension | didaktisch |
Notwendigkeit für das Szenario | obligatorisch |
Messbarkeit | absolut |
Das Kriterium Rückmeldung umfasst alle Aspekte von ergebnis- u. prozessorientierter Rückmeldungen.
Digitale Lehr-Lern-Szenarien, und damit die Nutzung digitaler Medien, gehen immer einher mit einem hohen Anteil selbstregulierter Lernphasen, in denen das Verhältnis von Offenheit und Anleitung ausbalanciert sein muss. Um diese Balance bei der Selbstregulation einzuhalten, bedarf es einer metakognitiven und motivationalen Komponente, bspw. das Planen und Setzen von Ziele, Überwachen und Bewerten des Lernfortschritts, Initiieren der Lernaktivität und Aufrechterhaltung von Motivation und Selbstwirksamkeit. Das digitale Medium soll dem Lernenden hierfür mit summativen und formativen Rückmeldesystemen unterstützen und Möglichkeiten für eine Lernweganpassung liefern. Hierfür kann es lernanregende Rückmeldungen in Form von Text, Bild oder Ton geben, oder bereits bei der Lernprozessstrukturierung Hinweise, Anmerkungen oder Veranschaulichungshilfen geben. Auch bei der Einordnung des aktuellen Lernstandes in übergeordnete Ziele kann das digitale Medium helfen. Entscheidend ist die Adaptivität der Rückmeldung an den Lernenden. Eine Vereinfachungen der Aufgabe durch lösungsgenerierende Rückmeldungen muss vermieden werden. Die Möglichkeiten der Umsetzung sind vielfältig und reichen von einfachen quantitativen Rückmeldungen (z.B. Punktezahlen zum Auswerten von Lernaufgaben) bis zu komplexen qualitativem Feedback (z.B. individuelle, adaptive Rückmeldung mittels KI).
Kriterium
Das digitale Medium bietet den Lernenden ein nachhaltiges, konstruktives, lernförderliches Feedback, in Form von ausgereiften summativen und formativen Merkmalen.[1]
Beschreibung
Zu prüfende Merkmale
- Für die Erstellung und Vermittlung von Rückmeldungen sind folgende Rahmenbedingungen gegeben: [2]
- Es existiert eine förderliche Lernumgebungen, die einen individuellen Kompetenzerwerb ermöglicht (Vgl. Kriterium Lernprogression)
- Transparente Erwartungen über die im Vorfeld vereinbarten Lernziele sind formuliert und kommuniziert.
- Die Kriterien für die Rückmeldung sind bekannt.
- Die Bedeutung einer Rückmeldung ist kommuniziert.
- Es werden zielgruppenadäquate Kriterien und Ausdrucksformen verwendet.
- Die Rückmeldung erfolgt u.a. in Form von Text, Grafik, Ton oder Animation.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von
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: Der Parameter „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben.[MS09, S. 212](Vgl. Kriterium Mehrperspektivität) - Die Rückmeldungen sind motivierend und unterstützend. [3],Referenzfehler: Ungültige Verwendung von
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: Der Parameter „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben. [MS09, S.212] - Informationen über die Lernergebnisse werden durch das Medium zur Verfügung gestellt.[4]
- Das Medium verzichtet auf eine ausschließliche Rückmeldung der Lösung.[5] (Vgl. Kriterium Nachgehende Differenzierung)
- Der Absender und Adressat wird aus der Rückmeldung ersichtlich.
- Die Menge der Rückmeldungen ist dem Adressat angepasst portioniert, um unpassender oder irreführender Impulse vorzubeugen.[6]
- Das digitale Medium gibt ein summatives Feedback und zieht eine abschließende Bilanz des Lern-Lern-Prozess. Dabei sind u.a. folgende Ansätze möglich:
- Das digitale Medium liefert der Lehrkraft Informationen über den Lernprozess, bspw. mittels Funktionen einer einer digitalen Beobachtung Lernfortschritts und ermöglicht ihr ein qualitatives abschließendes Feedback zu übermitteln. (indirekte Rückmeldung)
- Das digitale Medium übermittelt den Lernenden selbst eine Einschätzung über den Lernprozess. (direkte Rückmeldung)
- Das digitale Medium fasst quantitative Merkmale, z.B. Punktzahlen, Fehler, Entscheidungen, zusammen und präsentiert sie als summative Rückmeldung in einer für die Lernenden geeignete Darstellung.
- Das digitale Medium bewertet die quantitativen Merkmale und gibt den Lernenden ein summatives Feedback.
- Für die Erstellung und Vermittlung formativer Rückmeldungen sind zusätzlich folgende Rahmenbedingungen gegeben:[7]
- Bezug auf konkrete Beobachtungen
- Beachtung eines angemessenen und konkreten Umfangs (Bezug der Rückmeldung auf punktuelle/knappe Handlungsabläufe)
- Erkennung des passenden Zeitpunkts (zeitliche Nähe) der Beobachtung und Rückmeldung(Wann wird beobachtet und rückgemeldet, um den größtmöglichen Nutzen zu erhalten?)
- Umsetzung einer zeitnahe Auswertung
- Das Feedback erfolgt durch das Medium unmittelbar.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von
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: Der Parameter „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben. [BS19, S.123] - Rückmeldungen und Veranschaulichungshilfen erfolgen bereits bei der Entwicklung von Lösungsstrategien.[8]
- Das Feedback erfolgt durch das Medium unmittelbar.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von
- erkennbare Konsequenzen in Form von Hinweisen zur Weiterarbeit bzw. Veränderungen des Lernsettings
- Das digitale Medium gibt ein formatives Feedback und unterstützt den laufenden Lern-Lern-Prozess. Dabei sind u.a. folgende Aspekte zu beachten möglich:[9]
- Feed-Up (Das Lern - und Arbeitsziel wird kontinuierlich kommuniziert.)
- Feed-Back (Die Rückmeldung besitzt eine Diagnosefunktion und zeigt den Lernstand in Relation zum Lernziel.)
- Feed-Forward (Der individuelle Lerner erhält Rückmeldungen, um in Richtung des Lernziels weiterzuarbeiten oder weiterzudenken.)
- Das Medium verzichtet auf eine lösungsgenerierende Rückmeldung, z.B. keine bloße Vorgabe des Ergebnisses[10]
Graduierung
Grad | Beschreibung |
Stufe 0 | Das digitale Medium erlaubt der Lehrkraft kein digitales Lernfortschrittsmonitoring. |
Stufe 1 | Das digitale Medium liefert eine Funktion der Lernfortschrittsbeobachtung. |
Stufe 2 | Das digitale Medium liefert mehrere Funktionen für eine Lernfortschrittsbeobachtung und ermöglicht so einzelne Steuerungen durch die Lehrkraft. |
Stufe 3 | Sowohl Funktionen einer Lernfortschrittsbeobachtung, also auch ausreichend Möglichkeiten einer Bewertung und Steuerung sind gegeben. |
Weiterführende Hinweise
Praxisbeispiel
Einzelnachweise
- ↑ Meyer, H.: Unterrichtsmethoden. II: Praxisband. Cornelsen, Berlin, 2011. ISBN 9783589208517.
- ↑ Hartmann-Kurz, C.; Thorsten, S.: Lernprozesse sichtbar machen - Pädagogische Diagnostik als lernbegleitendes Prinzip, 12.05.2020.
- ↑ Urff, C.: Potentiale und Perspektiven digitaler Lernmedien für die Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. In Zeitschrift für Heilpädagogik, 2010, 61; S. 146.
- ↑ Ball, Lynda and Drijvers, Paul and Ladel, Silke and Siller, Hans-Stefan and Tabach, Michal and Vale, Colleen: Uses of technology in primary and secondary mathematics education: tools, topics and trends. Springer, Cham, 2018. ISBN: 9783319765747, S. 16.
- ↑ Urff, C.: Potentiale und Perspektiven digitaler Lernmedien für die Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. In Zeitschrift für Heilpädagogik, 2010, 61; S. 146.
- ↑ Urff, C.: Potentiale und Perspektiven digitaler Lernmedien für die Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. In Zeitschrift für Heilpädagogik, 2010, 61; S. 146.
- ↑ Nielsen, J.: Usability engineering. Kaufmann, Amsterdam, 2010. ISBN: 0125184069.
- ↑ Urff, C.: Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. Theoretische Analysen, empirische Fallstudien und praktische Umsetzung anhand der Entwicklung virtueller Arbeitsmittel. Zugl.: Ludwigsburg, Pädagogische Hochschule, Diss., 2013. Mensch und Buch Verl., Berlin, 2014. ISBN: 3863874234, S. 293.
- ↑ Nölte, B.: Formative Assessment: Bewerten um des Lernens Willen. https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/255718/formative-assessment-bewerten-um-des-lernens-willen, 15.05.2020.
- ↑ Urff, C.: Potentiale und Perspektiven digitaler Lernmedien für die Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. In Zeitschrift für Heilpädagogik, 2010, 61; S. 146.