Förderliche Lernumgebung

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Steckbrief
Name Förderliche Lernumgebung
Dimension didaktisch
Notwendigkeit für das Szenario obligatorisch
Messbarkeit absolut

Das Kriterium Förderliche Lernumgebung umfasst

Kriterium

Die Verwendung des digitalen Mediums ermöglicht eine für digitalen Unterricht angemessene Lernumgebung, in der ein selbstständiger und interaktiver Lernprozess eröffnet wird.[Ur14, S.111f.] [Ro19, S.240]

Beschreibung

Zu prüfende Merkmale

  1. Zur Kreation einer förderlichen Lernumgebung erhält die Lehrkraft durch das digitale Medium die Chance die zentrale Rollenfigur im Lehr-Lern-Prozess zu verlassen und alternativ zu besetzen [Ku16, S. 8]:
    • Mögliche einnehmbare Rollen sind:
      • lernbegleitende Rolle [Ku16, S. 8]
      • Beraterrolle [Ar18, S. 122f]
      • Beobachterrolle [Ar18, S. 122f]
      • Moderatoren- und Initiatorenrolle [Ar18, S. 122f]
  2. Zur Kreation einer förderlichen Lernumgebung muss das digitale Medium auf einen hohen Interaktivitätsgrad geprüft werden [Ro19, S. 241]. Folgende Graduierung der Interaktion nach Schulmeister ist möglich: [Sc02, S.194]
    1. Objekte betrachten/rezipieren
    2. Multiple Darstellungen betrachten/rezipieren
    3. Repräsentationsform variieren
    4. Inhalt beeinflussen
    5. Inhalt konstruieren; Prozesse generieren
    6. konstruktive und manipulierende Handlungen mit situationsabhängigen Rückmeldungen
  3. Zur Kreation einer förderlichen Lernumgebung muss das digitale Medium auf einen hohen Selbstständigkeitsgrad geprüft werden. [Kr12, S.96f.], [Ro19, S.240] Nach Winkel existieren sechs aufeinander aufbauende Rhythmen, die hier als Graduierung herangezogen werden [Wi90, S.12] [SS03, S. 69]:
    1. unselbstständig
    2. fremdgesteuert
    3. fremdgeführt
    4. partizipiert
    5. selbsttätig
    6. selbstständig


Graduierung

Stufe 0
Beschreibung
Stufe 1
Beschreibung
Stufe 2
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Stufe 3
Beschreibung

Weiterführende Hinweise

  • Der Grad der Interaktivität nach Schulmeister beschreibt die Ebenen, inwieweit die Lernenden in Wechselseitigkeiten mit dem digitale Medien treten können.
  • Der Selbstständigkeitsgrad unterscheidet sich von der instruktionalen Vorgabe des Lernwegs, des Niveaus der Selbstregulation und Selbstreflexion, sowie von der Übernahme von Mitverantwortung am Lehr-Lern-Prozess.
  • Keine Lernsoftware konnte bei Verständnisfehlern für jede Fehlerursache eine passende Hilfe und Rückmeldung anbieten. Eine Beraterrolle der Lehrkraft ist somit unabdingbar [Ur14, S.291]
  • Wie entwickelt sich die Interaktion? [EKL18, S. 94f.] Strukturieren Sie die möglichen Interaktionen, indem Sie sie in Tätigkeiten, Handlungen und Operationen aufschlüsseln:
    • Tätigkeiten sind übergeordnete, an Motiven orientierte Interaktionen (z.B. das Lesen einer Landkarte)
    • Handlungen sind zielgerichtete, individuelle Interaktionen (z.B. das Vergrößern eines Kartenausschnitts um diesen detaillierter betrachten zu können.)
    • Operationen sind verinnerlichte Interaktionen, die kein weiteres Nachdenken erfordern und ggf. instrumentellen Zwängen unterworfen sind (z.B. das Ausführen der pinch - to - zoom - Geste oder das Verschieben der Karte mit dem Finger)


Praxisbeispiel

Einzelnachweise