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==Weiterführende Hinweise==
==Weiterführende Hinweise==
[[Datei:Sorting_move_1.gif|thumb|Prototyp eines in Augmented Realiuty dargestellten Insertionsort-Algorithmus]]
*Sollten mehrere Medien gemeinsam, in einem zeitlich, räumlich, methodisch/didaktischem Zusammenhang, für die Darstellungsebenen genutzt werden, ist dem EIS-Prinzip ebenfalls genüge getan.
*Sollten mehrere Medien gemeinsam, in einem zeitlich, räumlich, methodisch/didaktischem Zusammenhang, für die Darstellungsebenen genutzt werden, ist dem EIS-Prinzip ebenfalls genüge getan.
*Explizites Verknüpfen von verschiedenen Darstellungsebenen hat sich als förderlich für das mentale Nachkonstruieren von Zusammenhängen zwischen Repräsentationen herausgestellt.<ref>Walter, D.: Nutzungsweisen bei der Verwendung von Tablet-Apps. Dissertation, 2018, S. 46, ISBN 3658190671.</ref>
*Explizites Verknüpfen von verschiedenen Darstellungsebenen hat sich als förderlich für das mentale Nachkonstruieren von Zusammenhängen zwischen Repräsentationen herausgestellt.<ref>Walter, D.: Nutzungsweisen bei der Verwendung von Tablet-Apps. Dissertation, 2018, S. 46, ISBN 3658190671.</ref>
*Technology provides opportunities to work within dynamically linked multiple mathematical representations <ref>Trgalová, J.; Clark-Wilson, A.; Weigand, H.-G.: Technology and resources in mathematics education. In (Dreyfus, Tommy. and Artigue, Michele. and Potari, Despina. and Prediger, Susanne. and Ruthven, Kenneth. Hrsg.): Developing Research in Mathematics Education : Twenty Years of Communication, Cooperation and Collaboration in Europe. Routledge, London, 2018.S. 145. ISBN 1138080292.</ref>
*Technology provides opportunities to work within dynamically linked multiple mathematical representations <ref>Trgalová, J.; Clark-Wilson, A.; Weigand, H.-G.: Technology and resources in mathematics education. In (Dreyfus, Tommy. and Artigue, Michele. and Potari, Despina. and Prediger, Susanne. and Ruthven, Kenneth. Hrsg.): Developing Research in Mathematics Education : Twenty Years of Communication, Cooperation and Collaboration in Europe. Routledge, London, 2018.S. 145. ISBN 1138080292.</ref>
*In der Literatur wird im EIS-Prinzip zwischen “virtuell-enaktiv” und “echt-enaktiv” unterschieden. <ref>Walter, D.: Nutzungsweisen bei der Verwendung von Tablet-Apps. Dissertation, 2018, S. 33, ISBN 3658190671.</ref>
*In der Literatur wird im EIS-Prinzip zwischen “virtuell-enaktiv” und “echt-enaktiv” unterschieden. <ref>Walter, D.: Nutzungsweisen bei der Verwendung von Tablet-Apps. Dissertation, 2018, S. 33, ISBN 3658190671.</ref>
[[Datei:Sorting_move_1.gif|thumb|Prototyp eines in Augmented Realiuty dargestellten Insertionsort-Algorithmus]]


==Praxisbeispiel==
==Praxisbeispiel==

Version vom 26. Juni 2020, 12:39 Uhr

Steckbrief
Name Datstellungswechsel
Dimension technologisch
Notwendigkeit für das Szenario obligatorisch
Messbarkeit absolut

Das Kriterium Darstellungswechsel beschreibt die Umsetzung unterschiedlicher Darstellungsebenen. Lernen erfolgt nach Bruner gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen, die permanent in starken Wechselbeziehungen zueinander stehen. Das EIS-Prinzip beschreibt die möglichen Darstellungsebenen - enaktiv (Handlungsebene), ikonisch (Bildebene) und symbolisch/formal (Zeichenebene) - auf denen operiert werden kann. Trotz digitaler Arbeitsweisen und Nutzung digitaler Medien müssen Möglichkeiten der einzelnen Ebenen existieren und eine Wechselbeziehung entstehen.

Kriterium

Das digitale Medium stellt den fachlichen Inhalt auf allen drei Darstellungsebenen des Brunerschen EIS-Prinzips dar und ermöglicht eine Verknüpfung der Ebenen miteinander.

Beschreibung

Zu prüfende Merkmale

  1. Zu prüfende Merkmale hinsichtlich des EIS-Prinzips sind:
    • Der fachliche Inhalt wird mittels des Mediums auf allen drei Ebenen dargestellt.
    • Die Ausbildung und das mentale Operieren von/mit Vorstellungsbildern wird unterstützt. [1][2][3]
  2. Zu prüfende Merkmale hinsichtlich der Verknüpfung sind:
    • Repräsentationen werden in Beziehung zueinander gesetzt oder abstrahiert, erweitert oder generalisiert.[4]
    • Bezüge zwischen enaktiver, ikonischer und symbolischer Darstellungen eines fachlichen Inhalts können interaktiv verknüpft werden. Dabei werden die Auswirkungen der Handlungen zwischen den Darstellungsebenen aufgezeigt.[5][6][7]
  3. Das Medium kann über weitere, zusätzliche Eigenschaften verfügen, wie beispielsweise:

Graduierung

Stufe 0
Das digitale Medium enthält keine unterschiedlichen Darstellungsebenen. Ein Wechsel ist daher nicht möglich.
Stufe 1
Der Wechsel der Darstellungsebenen ist in geringem Maße zwischen höchstens zwei Ebenen möglich.
Stufe 2
Grundsätzlich wurden alle Darstellungsebenen auf das digitale Medium übertragen. Der Wechsel zwischen mindestens zwei Ebenen ist möglich.
Stufe 3
Das EIS-Prinzip wurde vollständig umgesetzt. Das digitale Medium lässt einen Wechsel der drei Darstellungsebenen im Lernprozess zu.

Weiterführende Hinweise

Prototyp eines in Augmented Realiuty dargestellten Insertionsort-Algorithmus
  • Sollten mehrere Medien gemeinsam, in einem zeitlich, räumlich, methodisch/didaktischem Zusammenhang, für die Darstellungsebenen genutzt werden, ist dem EIS-Prinzip ebenfalls genüge getan.
  • Explizites Verknüpfen von verschiedenen Darstellungsebenen hat sich als förderlich für das mentale Nachkonstruieren von Zusammenhängen zwischen Repräsentationen herausgestellt.[10]
  • Technology provides opportunities to work within dynamically linked multiple mathematical representations [11]
  • In der Literatur wird im EIS-Prinzip zwischen “virtuell-enaktiv” und “echt-enaktiv” unterschieden. [12]

Praxisbeispiel

Prototyp einer digitalen Waage zum Sortieren von "Blackbox"-Gewichten

Für die Vermittlung von algorithmischen Grundstrukturen und Darstellungsformen im Informatikunterricht nutzt die Lehrkraft Sortieralgorithmen. In einer Tablet-App werden dreidimensionale Säulen in Augmented Reality dargestellt, die nach einem bestimmten Algorithmus sortiert werden. Neben möglichen interaktiven Komponenten, wie der Zeitmanipulation oder Möglichkeiten der Eingabe von Werten, haben die Lernenden gleichzeit die Chance, die entsprechende Programmcodezeile hervorgehebt zu betrachten. Die schrittweise Ausführung des Algorithmus kann daher sowohl auf der ikonischen, als auch formalen Ebene analysiert werden. Zusätzlich wird in der App eine digitale Waage genutzt, mit der die Lernenden den gleichen Algorithmus selbst, in der Rolle des Computers, durchführen können.

Einzelnachweise

  1. Krauthausen, G.: Digitale Medien im Mathematikunterricht der Grundschule. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin, 2012, S. 47f ISBN 9783827422767.
  2. Urff, C.: Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. Theoretische Analysen, empirische Fallstudien und praktische Umsetzung anhand der Entwicklung virtueller Arbeitsmittel. Zugl.: Ludwigsburg, Pädagogische Hochschule, Diss., 2013. Mensch und Buch Verl., Berlin, 2014, S. 296, ISBN 3863874234.
  3. Walter, D.: Nutzungsweisen bei der Verwendung von Tablet-Apps. Dissertation, 2018, S. 32-38, ISBN 3658190671.
  4. Urff, C.: Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. Theoretische Analysen, empirische Fallstudien und praktische Umsetzung anhand der Entwicklung virtueller Arbeitsmittel. Zugl.: Ludwigsburg, Pädagogische Hochschule, Diss., 2013. Mensch und Buch Verl., Berlin, 2014, S. 175f, ISBN 3863874234.
  5. Urff, C.: Kritische Bemerkungen zum Einsatz von Kriterienkatalogen zur Bewertung von Lernsoftware. http://www.lernsoftware-mathematik.de/, Stand: 05.03.2020
  6. Urff, C.: Potentiale und Perspektiven digitaler Lernmedien für die Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. In Zeitschrift für Heilpädagogik, 2010, Jhg. 61.S. 144.
  7. Walter, D.: Nutzungsweisen bei der Verwendung von Tablet-Apps. Dissertation, 2018, S. 43-51 ISBN 3658190671.
  8. Walter, D.: Nutzungsweisen bei der Verwendung von Tablet-Apps. Dissertation, 2018, S. 56-62, ISBN 3658190671.
  9. Drijvers, P.: Head in the clouds, feet in the ground – A realistic view on using digital tools in mathematics education. In (Büchter, A.; Glade, M.; Herold-Blasius, R. Hrsg.): Vielfältige Zugänge zum Mathematikunterricht. Konzepte und Beispiele aus Forschung und Praxis, 2019, S. 173, ISBN 3658242922.
  10. Walter, D.: Nutzungsweisen bei der Verwendung von Tablet-Apps. Dissertation, 2018, S. 46, ISBN 3658190671.
  11. Trgalová, J.; Clark-Wilson, A.; Weigand, H.-G.: Technology and resources in mathematics education. In (Dreyfus, Tommy. and Artigue, Michele. and Potari, Despina. and Prediger, Susanne. and Ruthven, Kenneth. Hrsg.): Developing Research in Mathematics Education : Twenty Years of Communication, Cooperation and Collaboration in Europe. Routledge, London, 2018.S. 145. ISBN 1138080292.
  12. Walter, D.: Nutzungsweisen bei der Verwendung von Tablet-Apps. Dissertation, 2018, S. 33, ISBN 3658190671.