Mehrperspektivität: Unterschied zwischen den Versionen

Aus digiteach
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 8: Zeile 8:
}}
}}


Das Kriterium '''Mehrperspektivität''' umfasst  
Das Kriterium '''Mehrperspektivität''' umfasst die Verknüpfung unterschiedlicher Medienarten.
Die kognitive Theorie mediengestützten Lernens (CTML) beschreibt ein didaktisches Design zur Verknüpfung der Bild - und Texteinheiten von Lerninhalten. Das Arbeitsgedächtnis, als Determinante mediengestützten Lernens, beinhaltet voneinander unabhängige, auditive und visuelle Komponenten zur kurzfristigen Speicherung von Information.<ref name="VL"/> Dabei existiert  eine begrenzte Kapazität von Informationen über denselben Kanal (schneller Wechsel von Bildfolgen und zusätzlichen Text) und Parallel-Informationen auf beiden Kanälen (informationsreiche Bilder und gleichzeitige gesprochene Erläuterung). Aus der Theorie des Arbeitsgedächtnisses lassen sich drei Designprinzipien zur Gestaltung von multimedialen Lernen mit digitalen Medien ableiten
==Kriterium==
==Kriterium==
'''''Durch die Anwendung der Designprinzipien Kontiguität, Multimedia, Kohärenz und Redundanz auf das digitale Medium wird ein multimodales (mehrkanaliges) und multicodales Lernen ermöglicht. '''''
'''''Durch die Anwendung der Designprinzipien Kontiguität, Multimedia, Kohärenz und Redundanz auf das digitale Medium wird ein multimodales (mehrkanaliges) und multicodales Lernen ermöglicht. '''''

Version vom 25. Juni 2020, 11:45 Uhr

Steckbrief
Name Mehrperspektivität
Dimension technologisch
Notwendigkeit für das Szenario obligatorisch
Messbarkeit absolut

Das Kriterium Mehrperspektivität umfasst die Verknüpfung unterschiedlicher Medienarten. Die kognitive Theorie mediengestützten Lernens (CTML) beschreibt ein didaktisches Design zur Verknüpfung der Bild - und Texteinheiten von Lerninhalten. Das Arbeitsgedächtnis, als Determinante mediengestützten Lernens, beinhaltet voneinander unabhängige, auditive und visuelle Komponenten zur kurzfristigen Speicherung von Information.[1] Dabei existiert eine begrenzte Kapazität von Informationen über denselben Kanal (schneller Wechsel von Bildfolgen und zusätzlichen Text) und Parallel-Informationen auf beiden Kanälen (informationsreiche Bilder und gleichzeitige gesprochene Erläuterung). Aus der Theorie des Arbeitsgedächtnisses lassen sich drei Designprinzipien zur Gestaltung von multimedialen Lernen mit digitalen Medien ableiten

Kriterium

Durch die Anwendung der Designprinzipien Kontiguität, Multimedia, Kohärenz und Redundanz auf das digitale Medium wird ein multimodales (mehrkanaliges) und multicodales Lernen ermöglicht.

Beschreibung

Zu prüfende Merkmale

Folgende Prinzipien werden zur Erfüllung der Mehrperspektivität verlangt:

  • Multimediaprinzip / Prinzip von MER
Die Verwendung von mindestens zwei unterschiedlichen, inhaltlich abgeglichenen Repräsentationen ist stets gewährleistet.[2]
  • Kontiguitätsprinzip
Die optimale Auslastung der Sinneskanäle durch zeitliche und räumliche Nähe der verwendeten Repräsentanten ist gewährleistet.[1]
  • Kohärenzprinzip
Das digitale Medium vermeidet die Präsentation irrelevanter Informationen, in Form von Text, Bild oder Ton, damit die Aufmerksamkeit und Transferleistung besser fokussiert werden kann.[1]
  • Redundanzprinzip
Die gleichzeitige identische Präsentation von Text und Ton soll vermieden werden.[3]

Graduierung

Stufe 0
Beschreibung
Stufe 1
Beschreibung
Stufe 2
Beschreibung
Stufe 3
Beschreibung

Weiterführende Hinweise

  • “Multiple externe Repräsentationen (MER) sind unterschiedliche, meist visuell präsentierte Darstellungen [innerhalb eines digitalen Mediums] (z. B. Texte, Formeln und Bilder), die gemeinsam dargeboten werden, um Lern- und Problemlöseprozesse zu unterstützen.”[4]
  • MERs können sich gegenseitig ergänzen (Verbesserung der kognitiven Flexibilität im Umgang mit math.Problemstellungen)[5]
  • für detaillierte Gestaltungshinweise siehe "Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen" (Christian Urff, 2014, ISBN 3863874234)
  • Durch dieses Kriterium wird gleichzeitig die Analog-Digital-Schranke abgedeckt z.B. durch [6]
    • Nutzung der Bidirektionalität zum dynamisieren von Medien
    • Kombinationen von diskreten und kontinuierlichen Medien
  • Durch die Abdeckung der Analog-Digital-Schranke in der Mehrperspektivität wird diese Schranke nicht im Schrankenkriterium beachtet.

Praxisbeispiel

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Mayer, R. E.: Multimedia learning. Cambridge Univ. Press, Cambridge, 2007. ISBN 9780521787499.
  2. Urff, C.: Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. Theoretische Analysen, empirische Fallstudien und praktische Umsetzung anhand der Entwicklung virtueller Arbeitsmittel. Zugl.: Ludwigsburg, Pädagogische Hochschule, Diss., 2013. Mensch und Buch Verl., Berlin, 2014, S. 138ff, ISBN 3863874234.
  3. Urff, C.: Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. Theoretische Analysen, empirische Fallstudien und praktische Umsetzung anhand der Entwicklung virtueller Arbeitsmittel. Zugl.: Ludwigsburg, Pädagogische Hochschule, Diss., 2013. Mensch und Buch Verl., Berlin, 2014, S. 142, ISBN 3863874234.
  4. Bodemer, D.: multiple externe Repräsentationen. https://portal.hogrefe.com/dorsch/multiple-externe-repraesentationen/, Stand: 06.04.2020.
  5. Urff, C.: Digitale Lernmedien zur Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen. Theoretische Analysen, empirische Fallstudien und praktische Umsetzung anhand der Entwicklung virtueller Arbeitsmittel. Zugl.: Ludwigsburg, Pädagogische Hochschule, Diss., 2013. Mensch und Buch Verl., Berlin, 2014, S. 175f, ISBN 3863874234.
  6. Schulmeister, R.: eLearning: Einsichten und Aussichten. Oldenbourg, München, 2006, S. 207, ISBN 9783486580037.