Passah (Pessach)

Aus igb
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Das jüdische Passahfest (auch Pessach oder „Fest der ungesäuerten Brote“ genannt) dient der Erinnerung an den Auszug aus Ägypten. Es wird in der Woche vom 15. bis 22. Nisan gefeiert. Das entspricht der Woche vom ersten Vollmond im Frühjahr. Fürgewöhnlich liegt diese im April. Während dieses Familienfestes nehmen Juden keine gesäuerten Speisen zu sich.

Ursprung

Das Pessachfest entstammt einer Erzählung im Buch Exodus im Alten Testament. Exodus bedeutet "Auszug" und beschreibt damit den Inhalt der Erzählung: Seit mehreren Generationen waren die Israeliten von Ägypten versklavt. Der Prophet Mose bekam von Gott den Auftrag, diese Knechtschaft mit Gottes Hilfe zu beenden. So sandte Gott zehn Plagen, die den Pharao einschüchtern sollten. Erst die zehnte Plage, der Tod eines jeden Erstgeborenen, stimmte diesen um. Damit die Israeliten von dieser Plage verschont werden, sollten diese ihre Türen mit dem Blut einer Ziege oder eines Schafes markieren.

Der Auszug am nächsten Morgen musste schnell vonstatten gehen. Daher blieb keine Zeit, das Brot mit Sauerteig aufgehen zu lassen. Die Israeliten konnten fliehen. Zwar wurden sie zu Beginn noch von den Ägyptern gejagt, die die Freilassung kurzzeitig bereuten, doch entkamen sie mit der Hilfe Gottes. Weil sie sich dennoch wieder und wieder von Gott abwandten, folgte eine 40-jährige Zeit in der Wüste.[1]

Der Ablauf des Festes

Vor Beginn des Passahfestes wird das gesamte Haus gereinigt. Keine gesäuerten Lebensmittel dürfen sich während des Festes im Haus befinden. Dann beginnt das Fest mit dem Sederabend, einem feierlichen Abendessen in der Familie. Das jüngste Kind eröffnet dieses Ritual mit der Frage: „Warum ist diese Nacht anders als andere Nächte?“ Dann liest der Vater die „Haggada“ (Erzählung) vor und es werden symbolische Speisen gegessen und Wein getrunken. Anschließend gibt es das große Festmahl und zum Abschluss werden fröhliche Lieder gesungen. Zum Abschluss der siebentägigen Feier gedennkt man verstorbenen Anghörigen und betet für sie. [2]

Der Sederteller

Folgende symbolische Speisen kommen am Sederabend auf den Tisch:[3]

Ein gedeckter Sederteller

- Die ungesäuerten Brote (Matzen) symbolisieren die Hektik, in welcher die Israeliten aufgebrochen sind.

- Eine Schüssel Salzwasser steht für die Tränen, die für den zerstörten Jerusalemer Tempel vergossen wurden.

- Das Bitterkraut Maror symbolisiert die Bitterkeit, die die Israeliten als Knechte Ägyptens verspürt haben.

- Eine Lammkeule mit wenig Fleisch (Seroa) ist Symbol für die Opferung des Passah-Lammes im Jerusalemer Tempel.

- Charosset, eine Mixtur aus Apfel, Datteln, Nüssen, Ingwer und Rotwein, erinnert an das Lehm, aus welchem die gefangenen Israeliten Ziegel für die Ägypter herstellen mussten. Ein zweites Bitterkraut (Chaseret) wird zusammen mit dem Charosset gegessen.

- Eine Erdfrucht (Karpas), z.B. Radieschen, Petersilie, Sellerie oder Kartoffeln, symbolisieren die harte Arbeit der Israeliten.

- Ein gekochtes Ei (Beitzah) repräsentiert das Feiertagsopfer.

- Ein Becher Wein für den Propheten Elia wird außerdem auf den Tisch gestellt.