FAI09-1 05

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Im folgenden werden alle Zitate aufgelistet, die aus der Quelle [FAI09-1_05] stammen. Sie sind nach den Seitenthemen, in denen sie vorkommen, gegliedert.

Inklusionsmodell

Bestandteile des Modells


Wissen

  • Basierend auf der Definition des Europäischen Leitfadens zur erfolgreichen Praxis im Wissensmanagment ist Wissen als „E[e]ine Gruppierung von Daten und Informationen (...) und eine Kombination mehrerer unterschiedlicher mentaler Aktivitäten[.]“ (CEN, 2004, 145) wie Erfahrungen, Fähigkeiten u. Ä. mit dem Ergebnis der verbesserten Entscheidungsfindung zu verstehen. Daten dagegen, bezeichnen nach Rowley (Vgl. ROWLEY, 2007) eine geregelte Folge von Zeichen, denen keine eigene Bedeutung, Verwendbarkeit oder Brauchbarkeit zugeordnet sind. Sobald Daten in einen Bedeutungs- und Problemkontext gebracht werden, handelt es sich um Informationen. Wenn ein Mensch diese Informationen schließlich in seinen Erfahrungskontext, wie seine Denk-, Gefühls-, Handlungs- und Wollensstruktur aufnimmt, kann von Wissen gesprochen werden. Das heißt also, dass durch die Auswahl, Bewertung und Abspeicherung von Daten Wissen entsteht. [FAI09-1_05, S. 140]

Qualifikation

  • Nach Teichler sind Qualifikationen „(...) klar zu umreißende Komplexe von Wissen im engeren Sinne, Fertigkeiten und Fähigkeiten, über die Personen bei der Ausübung beruflicher Tätigkeiten verfügen müssen, um anforderungsorientiert handeln zu können[.]“ (TEICHLER, 1995, 501). (...) Diese Qualifikation ist schließlich durch Klausuren, mündliche Prüfungen u. Ä. überprüfbar und kann durch das Erlangen von Bildungsabschlüssen dokumentiert und zertifiziert werden. [FAI09-1_05, S. 140]

Kompetenz

  • Wissen muss nicht nur abgespeichert und in Prüfungssituationen reproduziert werden, sondern in offenen unbekannten Situationen angewendet werden. Es geht somit um „Dispositionen selbst organisierten Handelns“ (ERPENBECK/ROSENSTIL, 2007, XXIII). „Kompetenzen kann man nur selbst – in neuartigen offenen Problemsituationen kreativ handelnd – erwerben[.]“ (ERPENBECK/SAUTER, 2007b).
    Dabei lässt sich der Kompetenzbegriff in verschiedene Kompetenzklassen aufgliedern. Erpenbeck und Rosenstiel (Vgl. ERPENBECK/ROSENSTIL, 2007, XXIV) unterschieden personale, fachlich-methodische und sozial-kommunikative Kompetenz. (...) Diese drei Kompetenzen beschreiben jedoch Dispositionen selbstorganisierten Handelns. Um diese in tatsächliche Handlungen umzusetzen, bedarf es der Handlungskompetenz. Sie ist die Fähigkeit, alles Wissen und Können, alle Ergebnisse sozialer Kommunikation, alle persönlichen Werte und Ideale willenstark und aktiv umsetzen zu können. [FAI09-1_05, S. 141]
  • Personale Kompetenz beschreibt die Fähigkeit reflexiv selbstorganisiert zu handeln. Wenn ein Mensch sich selber kritisch gegenüber stehen, einschätzen und produktive Einstellungen, Werthaltungen, Motive und Selbstbilder entwickeln, eigene Begabungen, Motivationen und Leistungsvorschläge entfalten, sich kreativ entwickeln und lernen kann, dann verfügt er über personale Kompetenz. [FAI09-1_05, S. 141]
  • Wenn der Mensch mit fachlich und instrumentellen Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten kreativ Probleme lösen, Wissen sinnorientiert einordnen und bewerten, Aufgaben und Lösungen methodisch selbstorganisiert gestalten und Methoden kreativ weiterentwickeln kann, besitzt er fachlich-methodische Kompetenzen. Er kann bei der Lösung sachlich-gegenständlichen Problemen geistig und selbst-organisiert handeln. [FAI09-1_05, S. 141]
  • Sozial-kommunikative Kompetenz schließlich, ist die Fähigkeit sich mit anderen kreativ auseinander- und zusammenzusetzen. Der Mensch kann kommunikativ und kooperativ selbstorganisiert handeln. [FAI09-1_05, S. 141]

Werte, Regeln und Normen

  • Da der kompetente Mensch ohne Situationskenntnis handelt, entspringen seine Handlungen einer einzigartigen Eigendynamik. Es kann somit nicht durch starre, stereotype Handlungsmuster bestimmt werden, sondern durch Regeln, Normen und Werte. (...) Sie sind Resultate von Wertungsprozessen. Über Interiorisation via Entscheidungssituation, kognitive Dissonanz und emotionale Labilisierung werden Werte zu eigenen Motivationen. Interiorisation ist somit der Schlüsselprozess jeder Wertaneignung, jedes Erfahrungs- und Kompetenzlernens. Neben der Wissensaneignung ist somit auch Interiorisation zur Kompetenzentwicklung nötig. [FAI09-1_05, S. 141]
  • Emotionale Labilisierung könne nur in der Praxis (Arbeit, Projekt) erreicht werden. Eine bloße Weitergabe von Wissen reicht somit nicht aus. [FAI09-1_05, S. 142]

Projekt-Kompetenz-Studium


Im Rahmen des Projekt-Kompetenz-Studiums an der Steinbeis-Hochschule (SHB) findet das Modell Anwendung. Dazu z.B. [FAI09-1_05].
  • Das Projekt-Kompetenz-Studium der SHB vermittelt Wissen, baut Qualifikationen auf und entwickelt gezielt eben diese benötigten Kompetenzen. [FAI09-1_05, S. 140]
  • Das Ziel des Projekt-Kompetenz-Studiums ist es somit, handlungskompetente Menschen zu befördern, die auf dem Arbeitsmarkt vorbereitet sind, Führungsaufgaben erfolgreich übernehmen und Probleme der Gesellschaft und Wirtschaft zukunftsweisend lösen. Dies wird durch praxisbezogene Lehre sowie durch transferorientierte, wissenschaftlich fundierte Projektarbeit und Projektbetreuung der Studierenden erreicht. [FAI09-1_05, S. 144]
  • Das Projekt übernimmt im Studium eine besondere Aufgabe. Es ist mit einer Problemstellung der Praxis verbunden. Es dient als Transferinstrument (Vgl. FRIEDRICHS, 2008). Das erlernte Wissen wird auf die Problematik der Praxis angewandt und führt somit zur Problemlösung. Dadurch werden letztendlich Kompetenzen entwickelt. [FAI09-1_05, S. 147]
  • Die Hochschule unterstützt die Studenten durch Vermittlung von Wissen, das sie sich im Rahmen von Seminaren, Selbststudium, durch den Einsatz von Web Bades Trainings sowie mit Hilfe von Praxis erfahrenden Lehrkräften aneignen können und welches durch Klausuren überprüft wird. (...) Qualifikationen werden durch den Einsatz von Lernmethoden wie Case Studies, aber auch und vor allem durch Transferarbeiten entwickelt. Hierbei findet eine Übertragung der gelernten Methoden auf die eigenen Arbeitsinhalte statt. (...) Durch die Arbeit am Projekt schließlich, müssen sich die Studenten realen Managmentherausforderungen der unternehmerischen Praxis stellen und entwickeln über Erfahrungslernen und Erfahrungshandeln ihre Kompetenzen. [FAI09-1_05, S. 148]
  • Idealtypisch besteht das Projekt-Kompetenz-Studium somit zur einen Hälfte aus einem Theorie- und zur anderen Hälfte aus einem Projekt-Teil. Der Anteil der Seminare im Theorie-Teil beträgt 50 Prozent, das Selbststudium nimmt ebenso 50 Prozent ein. Der Projekt-Teil untergliedert sich zu 50 Prozent in direkte Projektarbeit und zu 50 Prozent in Projektdokumentation. [FAI09-1_05, S. 149]
  • Blended Learning beschreibt die Verbindung von Präsenzveranstaltungen und E-Learning, einem Internet-gestützten Lernsystem. Diese Kombination erfolgt im Rahmen des Projekt-Kompetenz-Studiums durch den sogenannten E-Campus. [FAI09-1_05, S. 159]