Bienensterben

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Das Sterben der Apis Meliffera (Honigbiene) wird in den Medien stark thematisiert. Ein Drittel aller von den Menschen gegessenen Pflanzen sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Allein in Europa gibt es 4000 Gemüsearten nur aufgrund der Existenz von Insekten.[1] Durch das Sterben leidet nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Wirtschaft. Die Arbeit der Bienen ist in Geld aufgewogen weltweit rund 577 Milliarden Dollar wert.[2] Das Verschwinden der Biene wäre daher fatal. Wichtig ist es daher die Ursachen des Bienensterbens zu bekämpfen. Im Folgenden werden zwei Hauptursachen dieses Sterbens erklärt.

Varroa destructor

Die Varroamilbe (Varroa destructor) wird als einer der Hauptursachen des Bienensterbens bezeichnet. In den gemäßigten Breiten gibt es nahezu kein varroafreies Bienenvolk mehr und ohne eine intensive Behandlung ist das Überleben des Bienenstockes kaum möglich. [3] Ursprünglich kommt diese Milbenart aus Südostasien. Durch den Verkauf von Bienenstämmen wurde die Varroamilbe nach Europa eingeschleppt. Dies ist der Grund, weshalb sie zu den invasiven Arten zählt.[4]

der Befall der Varroamilbe

Varroose-ein zerstörerischer Zyklus

Die Varroamilbe zählt zu den Parasiten, das heißt sie zieht einen eigenen Nutzen aus dem Zusammenleben mit anderen Lebewesen. Speziell auf die Biene bezogen ernährt sich die Milbe von der Hämolymphe, der nahrungshaltigen Flüssigkeit des Insekts, welche im Volksmund auch als Bienenblut bezeichnet wird.

Die Milbe gelangt in den Bienenstock und nistet sich in die noch unverpuppte Brutzelle ein. Hier ruht sie bis erwachsene Bienen die Zelle verdeckeln. Nach dem dies geschehen ist ernährt sich die Biene von dem Futtersaft und die Milbe kommt frei. Sofort heftet sie sich an den Insektenkörper und saugt die nahrhafte Hämolymphe an.[5] Dadurch wird ihre Eierstocktätigkeit angeregt und sie legt ein Ei. Aus diesem schlüpft immer eine männliche Milbe, deren einzige Aufgabe es ist, die anschließend gelegten Eier zu befruchten. Normalerweise ist die Brutzelle ca. zwölf Tage verdeckelt. In dieser Zeit bilden sich etwa zwei neue Varroamilben, suchen sich eine neue Brutzelle, und breiten sich weiter aus. So entsteht innerhalb von neun Vermehrungszyklen eine Population von mehr als 700 Varroamilben. Diesen zerstörerischen Zyklus nennt man Varroose.[6]

Folgen eines Varroamilbenbefalls

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass vor allem die Bienenlarven gefährdet sind. Zwei Faktoren sind hierbei die Hauptursachen für die Schädigung der Biene. Darunter zählt zum einen der Hämolymphenverlust. Diese Flüssigkeit zirkuliert in dem Körper und transportiert nährstoffhaltige und lebenswichtige Stoffe. Noch nicht ausgewachsene Bienen verlieren daher zum einen an Körpergewicht, aber auch Proteine, welche sie für die Entwicklung benötigen. Diese unterentwickelten Bienen werden entweder aus dem Volk entfernt oder überleben ihre ersten Flüge nicht. Des Weiteren hat der Befall auch Auswirkungen auf das soziale Verhalten. Befallene Bienen haben oft nicht mehr die Kraft, um sich zu putzen, da der gesamte Körper durch die Milbe geschwächt ist. Dadurch kann sich die Varroamilbe noch besser verbreiten.[7]

Neonicotinoide

Zu einer weiterne Hauptursache des Bienensterbens zählen Pestizide in der Landwirtschaft. Besonders schädliche sind hierbei die Neonicotinoide. Diese sind hoch wirksame Neurotoxine, welche sich vorrangig auf das Nervensystem auswirken. Neonicotinoide werden seit 1992 ursprünglich von der Firma Bayer gegen schluckende und saugende Insekten produziert. Seitdem steigt die Bienensterblichkeit exponentiell an.[8]

Wirkung von Neonicotinioden

Wirkung von Neonicotinoiden an der Synapse

Neonicotinoide wirken wie ein Gift, welches die Reizweiterleitung stört. Es koppelt sich an den Rezeptor für Acetylcholin und kann nicht durch Acetylcholinterase abgebaut werden. Dadurch kommt es zu einer fortlaufenden Stimulation der Biene. Die Bindung bewirkt, dass Ionenkanäle für Natrium ebenfalls geöffnet werden. Im Gegensatz zur normalen Acetylcholin- Reaktion, bei der die Kanäle nur Millisekunden geöffnet bleiben, schließen sie sich nicht mehr. Dadurch kann ungehindert Natrium in das Neuron einströmen und es kommt zur Depolarisierung. Diese führt zum Zittern bei den Bienen. Eine weitere Folge ist, dass keine Reizübertragung mehr möglich ist, und die Nervenfunktion- und steuerung im Gehirn zusammenbricht. Die Bienen werden orientierungslos und finden nicht mehr zu ihrem Stock zurück. Sie sterben letztendlich an Erschöpfung.[9]

Aufgabe

Probiere nun mit Hilfe der Abbildung "Wirkung von Neonicotinoiden" eine normale Reizübertragung zu rekonstruieren. Zeichne dafür eine ähnliche Abbildung und beschreibe diese!

Quellen