Feinultraschall

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Der Feinultraschall, auch Organultraschall genannt, ist eine Untersuchungsmethode im Rahmen der Pränataldiagnostik und dient der Früherkennung von Fehlbildungen und Krankheiten beim Embryo.Ein Feinultraschall kommt bei Risikofaktoren wie einer Mehrlingsschwangerschaft oder einer genetischen Vorbelastung in Frage.

Feinultraschall, auch Organultraschall genannt, ist nicht Teil der normalen Vorsorgeuntersuchungen, sondern der pränatalen Diagnostik. Er kann ab der 19. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. In der Regel erfolgt er zwischen der 20. und 21. Schwangerschaftswoche.[1]


Veranlassung eines Feinultraschalls

Indikationen, bei denen ein Feinultraschall veranlasst wird, sind:

  • vorangegangene Schwangerschaften mit Chromosomenstörungen
  • Erbkrankheiten bei den Eltern oder Erkrankungen der Mutter, die sich negativ auf die Entwicklung eines Kindes auswirken können (beispielsweise Diabetes mellitus)
  • Einnahme von Medikamenten in der Frühschwangerschaft oder eine intensive Röntgenuntersuchung oder andere Strahlenbehandlung
  • bei familiärer, genetischer Vorbelastung
  • bei Problemen während einer früheren Schwangerschaft
  • bei Auffälligkeiten in den Vorsorgeuntersuchungen
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Wenn eine dieser Faktoren vorliegt, wird das Feinultraschall von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, ansonsten muss die Schwangere die Untersuchung selbst zahlen, wenn sie diese wünscht.[1]


Durchführung des Feinultraschalls

Das für den Feinultraschall verwendete Ultraschallgerät ist weiter entwickelt als die üblicherweise verwendeten. Zudem sollte diese Untersuchung von darauf spezialisierten Frauenärzten oder Zentren durchgeführt werden, die sich auf Fehlbildungsdiagnostik spezialisiert haben. Der Arzt untersucht beim Organultraschall folgendes:

  • alle gut darstellbaren Organe des Kindes, wie das Gehirn, den Magen, die Nieren, die Harnblase und besonders das Herz
  • altersgemäße Entwicklung des Kindes
  • Fruchtwassermenge
  • Blutfluss in der Nabelschnur
  • Lage und Aussehen des Mutterkuchens (Plazenta)
  • Durchblutung der Gebärmuttergefäße zur Prüfung der Plazentaversorgung und -reife


Geprüft wird dabei: Sind alle Gliedmaßen vorhanden? Lassen sich Defekte der Bauchwand, der Wirbelsäule, der Schädelkalotte oder etwa eine Kiefer-Gaumenspalte ausschließen? Kommen beim Organultraschall Unsicherheiten auf, so können weitere Untersuchungen, wie eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) oder Nabelschnurpunktion, folgen. Allerdings muss der Schwangeren bewusst sein, dass eine Ultraschall-Untersuchung niemals alle körperlichen oder chromosomalen Fehler und nicht alle Krankheiten eines Menschen aufzeigen kann. [1]


Was bedeutet der Feinultraschall in der Konsequenz?

Der Fein- beziehungsweise Organultraschall dient dazu, Auffälligkeiten zu finden, zu diagnostizieren und Risikoschwangerschaften zu begleiten. Werden Erkrankungen oder Fehlbildungen festgestellt, werden die Eltern vor Entscheidungen gestellt: Nach §218a des Strafgesetzbuchs kann es Schwangerschaft abgebrochen werden, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Wenn es zu einer unerwarteten Diagnose kommt, sollte den Eltern klar sein, was dies für sie bedeutet, und sich der Konsequenzen bewusst sein. Entsprechende Maßnahmen, wie beispielsweise die Suche nach einem Spezialisten oder einer spezialisierten Klinik, sollten eingeleitet werden. Der weitere Schwangerschaftsverlauf kann sich möglicherweise anders als erwartet gestalten, das heißt, dass beispielsweise schon Therapien in der Schwangerschaft beginnen können. Auf der anderen Seite beruhigt es viele Eltern, zu sehen und zu erfahren, dass ihr Kind gesund ist.[1]


Quellenverzeichnis