Der Igel

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Der Igel zählt zu den ältsten Säugetieren der Welt. Es gab ihn schon vor ungefähr 50 Millionen Jahren. Er ist ein kleines Säugetier und heißt in lateinischer Sprache "Erinaceidae". Der Igel ist in Europa, Asien und Afrika beheimatet ist. Igel können bis zu 7 Jahre alt werden. Es gibt 24 verschiedene Arten von Igeln, wobei der Braunbrustigel und der Weißbrustigel zu den am häufigsten vorkommenden Arten in Europa zählen [1]. Der Braunbrustigel wurde von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum Tier des Jahres 2009 und 2024 gewählt [2].

Ein Igel


Aussehen

Ein ausgewachsener Igel wird bis zu 32 cm lang und wiegt zwischen 700 und 1400 g. Das Gewicht hängt von der Jahreszeit und dem Alter des Igels ab. Die Farbe des Igels ist braun oder graubraun. Die Oberseite des Igels ist mit dicht aneinander sitzenden Stacheln bedeckt. Das Stachelkleid besteht aus 6000 bis 8000 Stacheln und bedeckt den Rücken vom Schwanz bis zum Stirnansatz.Jeder Stachel besitzt einen Muskel, so dass sich die Stacheln zur Abwehr aufstellen können. Bei Gefahr rollt er sich blitzschnell ein, um den Bauch und das Gesicht vor Fressfeinden zu schützen. Igelstacheln sind 2 bis 3 cm lang und 2 mm dick. Die Unterseite des Körpers und sein Gesicht sind behaart. Am Kopf haben Igel schwarze, runde Knopfaugen und Ohren, die von Fell bedeckt sind und eine spitze Schnauze. Sein Gebiss ist sehr kräftig. Die Vorderbeine des Igels sind kürzer als die Hinterbeine und an den Pfoten befinden sich Krallen. Ihr Schwanz ist 2 bis 4 cm lang [3].


Lebensweise

Lebensraum

In Europa leben Igel bevorzugt an Waldrändern, in Hecken und Gebüschen. Nicht selten leben sie auch in Städten, im Garten oder Parks.Sie sind nachtaktive Tiere, die erst in der Dämmerung aktiv werden. Igel sind Einzelgänger und verbringen die meiste Zeit allein. Nur zur Paarungszeit suchen sie Kontakt zu anderen Igeln [4].

Nahrung

Igel haben ein breites Nahrungsspektrum. Hauptsächlich ernähren sie sich von verschiedenen Insekten wie Käfern, Raupen von Schmetterlingen, Regenwürmer und Schnecken. Gelegentlich fressen sie auch Spinnen, Vogeleier und kleinere Säugetiere. Fallobst fressen sie höchstens nebenbei, wenn sie es auf die Würmer und Maden darin abgesehen. Ihr guter Geruchssinn hilft den Igeln bei der Nahrungssuche. Igel haben ein zusätzliches Geruchsorgan, das "Jacobson-Organ". Mit diesem Organ können die Igel herausfinden, ob die gefundene Nahrung essbar ist. Im Sommer und Herbst fressen sich die Igel einen Winterspeck an [5].

Winterschlaf

Ab Mitte November bis April halten Igel Winterschlaf. Dazu sucht er sich ein sicheres Versteck in Laubhecken, Kompost- und Laubhaufen oder unter einem Holzstapel. Während des Winterschlafs verbraucht der Igel sehr wenig Energie. Dabei nimmt seine Körpertemperatur stark ab und seine Atmung sowie der Herzschlag werden langsamer. Für diese Zeit hat sich der Igel ein reichliches Fettpolster angefressen, wovon er nun den Winter über lebt. Im Frühling erwacht der Igel aus dem Winterschlaf und wiegt nur noch ungefähr halb so viel wie davor [6].

Nachwuchs

Die Paarungzeit beginnt für den Igel im Mai. Nach der Paarung ist das Igelweibchen 5 Wochen trächtig. Für die Geburt baut das Weibchen ein Nest aus Blättern und Gräsern für zwei bis elf Igelbabys. Neugeborene Igel haben noch kein Fell, dafür aber schon etwa 100 weiße, unter der Haut versteckte Stacheln. Igelsäuglinge sind bei der Geburt taub und blind. Sie wiegen etwa 20 g und 5 cm groß. Die Igeljungen bleiben ca. 25 Tage im Nest und werden sechs Wochen lang von ihrer Mutter gesäugt [7].

Jungigel

Gefahren

Fressfeinde

Der Igel hat verschiedene natürliche Fressfeinde, darunter Raubvögel wie Eulen und Greifvögel, die ihn aufgrund ihrer ausgeprägten Sinne und nächtlichen Jagdaktivitäten gut wahrnehmen können. Füchse, Dachse und Marder stellen ebenfalls eine Bedrohung dar, da sie geschickte Jäger sind und die schützenden Stacheln des Igels umgehen können. Bei Gefahr schützen sich die Igel mit ihren Stacheln, indem sie sich zu einer kleinen Kugel einrollen.

Der Igel rollt sich bei Gefahr zusammen.

Bedrohungen durch den Menschen

Jährlich verlieren rund eine halbe Million Igel ihr Leben im Straßenverkehr. Darüber hinaus durchtrennen Straßen die natürlichen Lebensräume der Tiere und stellen unüberwindbare Barrieren dar. Immer mehr wilde Wiesen werden in Ackerflächen umgewandelt. Die Igel haben dadurch weniger Nahrung und Verstecke. Igel bevorzugen auch Gärten, da sie dort viele Insekten finden. Viele Gartenbesitzer:innen setzen Insektengifte ein, um ihre Pflanzen vor gefräßigen Schnecken und anderen Schädlingen zu schützen. Fressen Igel diese, werden sie vergiftet [8].

Wie können wir den Igel schützen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um den Igel zu schützen und seinen Lebensraum zu bewahren:

  • gestalte deinen Garten möglichst naturnah, indem Laubhaufen, Sträucher, Hecken und Totholz belässt, um dem Igel Unterschlupfmöglichkeiten im Garten zu bieten
  • benutze keine chemische Schädlingsbekämpfungsmittel und Pestizide im Garten
  • passe beim Rasenmähen im hohen Gras auf
  • fahre in den Abendstunden vor allem in ländlichen Gebieten vorsichtig
  • verständige einen Tierartz oder eine Wildtierauffangstation, wenn du einen verletzten Igel findest [9]


Aufgaben

1. Fertige mithilfe des Wiki-Eintrags einen kurzen Steckbrief über den Igel an.

2. Hier ist ein kurzes Igel-Quiz. Kannst du alle Fragen richtig beantworten?


Möchtest du noch mehr wissen?

Interssiert dich das Theme oder möchtest du dein Wissen widerholen und festigen? Dann schau dir das Lernvideo an.

Zusammenfassung

Der Igel, ein kleines Säugetier, existiert seit rund 50 Millionen Jahren. Mit seinen 6000 bis 8000 Stacheln auf dem Rücken kann er sich zu einer schützenden Kugel zusammenrollen. Nachtaktiv und als Einzelgänger lebend, ernährt sich der Igel von Insekten, Vogeleiern und Schnecken. Leider gefährden Straßenverkehr und Verlust natürlicher Lebensräume diese Tiere. Wir können sie schützen, indem wir Gärten naturnah gestalten, auf chemische Schädlingsbekämpfung verzichten und verletzte Igel bei Bedarf einem Tierarzt oder einer Wildtierauffangstation melden.

Quellen