Ersttrimesterscreening

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Das Ersttrimesterscreening ist eine freiwillige Untersuchung in der frühen Schwangerschaft. Anhand von mütterlichen Blutwerten, Ultraschallmessungen am Ungeborenen und diversen Risikofaktoren berechnen Ärzte dabei das Risiko für kindliche Chromosomenveränderungen oder Fehlbildungen. Lesen Sie hier, was das Ersttrimesterscreening im Detail untersucht, welche Folgen ein positives Ergebnis haben kann und was Sie dabei bedenken sollten. [1]

Was ist das Ersttrimesterscreening?

Das Ersttrimesterscreening wird auch First-Trimester-Screening oder Ersttrimester-Test genannt. Es ist eine pränatale Untersuchung im ersten Schwangerschaftsdrittel auf genetische Störungen des Kindes. Das Screening erlaubt allerdings nur die Berechnung einer Wahrscheinlichkeit für genetische Krankheiten, Fehlbildungen oder Chromosomenveränderungen; direkt nachweisen lassen sich diese damit nicht.[1]


Was wird beim Ersttrimesterscreening untersucht?

Beim Ersttrimesterscreening nimmt der Arzt der werdenden Mutter Blut ab und führt eine hochauflösende Ultraschalluntersuchung am Ungeborenen durch:

Bestimmung von Blutwerten im mütterlichen Serum (Double-Test):

  • PAPP-A: Pregnancy Associated Plasma Protein A (Produkt der Plazenta)
  • ß-hCG: humanes Choriongonadotropin (Schwangerschaftshormon)

Hochauflösende Ultraschalluntersuchung des Kindes:

  • fetale Nackentransparenz (siehe unten)
  • Länge des kindlichen Nasenbeins
  • Blutfluss über die rechte Herzklappe
  • venöser Blutkreislauf

Ein sehr wichtiger Bestandteil des Ersttrimesterscreenings ist die Messung der fetalen Nackentransparenz (Nackenfaltenmessung, NT-Test). Bei jedem Kind ist zwischen der 10. und 14. Schwangerschaftswoche im Nackenbereich etwas Flüssigkeit unter der Haut zu erkennen. Der Arzt misst beim Feinultraschall die breiteste Stelle dieser sogenannten Nackenfalte. Der Messwert gibt einen Hinweis auf eine mögliche Chromosomenanomalie, einen Herzfehler, eine Zwerchfellhernie oder eine andere Fehlbildung. Unter 2,5 Millimeter gilt der Befund als unauffällig. Je größer die Nackentransparenz, desto höher ist das Risiko für eine mögliche Erkrankung des Fetus. Ein auffälliger Befund in der Nackenfaltenmessung bedeutet aber nicht, dass Ihr Kind zwangsläufig eine Chromosomenanomalie oder Fehlbildung aufweist.[1]


Das Ergebnis der Ultraschalluntersuchung (Sonografie) am Ungeborenen ist abhängig von der Qualität des Ultraschallgeräts und der Erfahrung und den Fähigkeiten des Gynäkologen.


Unter Berücksichtigung der Blut- und Ultraschallergebnisse sowie weiterer Risikofaktoren (z.B. Alter und Nikotinkonsum der Mutter) errechnet ein Computerprogramm anhand eines bestimmten Algorithmus, wie hoch das Risiko für eine Trisomie, eine andere Chromosomenanomalie, einen Herzfehler oder sonstige Fehlbildungen ist. Das Alter der Mutter ist dabei ein sehr wichtiger Einflussfaktor: Je älter die werdende Mutter, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Chromosomenschäden beim Kind.[1]


Ziemlich häufig kommt es beim Ersttrimesterscreening zu falsch-positiven Ergebnissen. Das bedeutet, dass ein kritischer Wert ermittelt wird, der sich dann in den Folgeuntersuchungen aber nicht bestätigt.[1]


Ersttrimesterscreening: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Wie der Name schon sagt, eignet sich diese pränatale Untersuchung für das erste Drittel der Schwangerschaft, also das erste Trimester. Die besten Ergebnisse liefert der Test zwischen der 10. und 14. Schwangerschaftswoche.


Quellenverzeichnis